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Andreas Huss übernimmt Obmannschaft der ÖGK ÖGK

Arbeitnehmer:innenvertretung

Wechsel an der ÖGK-Spitze: Gewerkschafter übernimmt planmäßig den Vorsitz

Andreas Huss von der Gewerkschaft Bau-Holz wird wieder ÖGK-Obmann und legt Schwerpunkte auf psychische Gesundheit und Versorgung im niedergelassenen Bereich

 

Für das 2. Halbjahr 2024 übernimmt Andreas Huss, Gesundheitsexperte und Baugewerkschafter, für die Arbeitnehmer:innenkurie wieder die Obmannschaft in der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK). Gleichzeitig übernimmt er auch den Vorsitz des Dachverbands der Sozialversicherungsträger.

 

Bei der Pressekonferenz zu seiner Amtsübernahme zeichnete er die Vorhaben für das kommende Halbjahr vor: „Ziel ist vor allem der Ausbau der niedergelassenen Versorgung bei gleichzeitiger Modernisierung der Strukturen. Um Patient:innen zielgerichtet durch das System zu führen, braucht es einen einheitlichen Ausbau der Gesundheitshotline 1450 und daran anschließende telemedizinische sowie neue und ausgebaute ambulante Angebote für unsere Versicherten.“

 

Stärkung der regionalen Versorgung

 

Primärversorgungszentren sollen hier eine wichtige Rolle spielen. In diesen Einrichtungen arbeiten Allgemeinmediziner:innen gemeinsam im Team mit anderen Gesundheits- und Sozialberufen zusammen, wie etwa Psycho- und Physiotherapeut:innen, Sozialarbeiter:innen, Diätologinnen und Diätologen. Das bietet viele Vorteile für die Qualität und die Abdeckung der Versorgung, die ÖGK-Obmann Huss auch für die Behandlung von chronischen Erkrankungen nutzen möchte.

Insgesamt 300 weitere solcher Versorgungszentren soll es bis 2030 geben, das schaffe laut Huss 800 weitere Arztstellen im öffentlichen System. Gleichzeitig will er das Angebot für die gynäkologische Versorgung verbessern und die Angebote im zahnmedizinischen Bereich in den eigenen Einrichtungen der ÖGK ausbauen.

 

Baustelle Psychotherapie

 

Ein weiterer Schwerpunkt ist die psychische Gesundheit. Um dem akuten Bedarf in der psychosozialen Behandlung zu reagieren, will Huss auf zwei Ebenen handeln: Zum einen sollen die regionalen Versorgungszentren, die als Erstanlauf- und Behandlungszentren arbeiten, ausgebaut werden. Zum anderen sollen psychologische Therapien zur Kassenleistung werden und Kontingente für Psychotherapie aufgestockt werden.

 

Gute Aussichten

 

Insgesamt zeigt sich Huss für die kommende Periode optimistisch: „Mit der Einigung im Finanzausgleich können wir gemeinsam mit den Ländern beginnen, die notwendigen Investitionen für die ambulante Versorgung anzugehen. Alles, was in den Strukturplänen festgeschrieben wird, können wir ohne Blockade durch die Ärztekammern umsetzen. Diese Situation ist erstmalig in Österreich so gegeben und eröffnet einen dringend notwendigen Handlungsspielraum.“

 

 

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