Arbeitsbedingungen
Gesundheitspersonal protestiert vor Spitälern
„Offensive Gesundheit" macht erneut auf Missstände in der Branche aufmerksam und startet parlamentarische Bürgerinitiative
Unter dem Motto „Es ist fünf nach 12” fanden am 24. Februar neuerlich in ganz Österreich vor Spitälern und Gesundheitseinrichtungen Proteste statt, der größte vor dem AKH in Wien. „Es reicht!", riefen die Demonstrierenden lautstark. Aufgerufen dazu hat die „Offensive Gesundheit", ein Zusammenschluss der Gewerkschaften im Gesundheits- und Langzeitpflegebereich mit der Arbeiterkammer und der Ärztekammer.
- umgehend mehr finanzielle Mittel für das Gesundheitswesen
- Ausbau der Langzeitpflege
- Besetzung vakanter Stellen und eine zusätzliche Aufstockung des Personals
- mehr Ausbildungsplätze und
- die Einbeziehung der Pflege in die Schwerarbeiterregelung
Parlamentarische Bürgerinitiative
Gleichzeitig wurde auch eine parlamentarische Bürgerinitiative gestartet, die bessere Arbeitsbedingungen und eine faire Bezahlung für alle Beschäftigten fordert. In der Initiative wird gefordert, umgehend Maßnahmen zu beschließen, um die akute Krise im Gesundheitswesen und der Langzeitpflege endlich zu beenden. „Es ist 5 nach 12. Überlange Wartezeiten auf Leistungen mobiler Pflege und Betreuung zeigen die Versorgungskrise aufgrund der akuten Personalnot auf", hieß es von der „Offensive Gesundheit".
Auf der Seite www.offensivegesundheit.at kann man ab sofort das entsprechende Formular herunterladen und mit seiner Unterschrift die Bürgerinitiative unterstützen.
Aktion bereits im November
Schon im vergangenen November hatten die Beschäftigten in einer ähnlichen Aktion unter demselben Motto eine Ausbildungsreform, faire Löhne und mehr Personal verlangt. Und weil sie sich von der Politik nicht ausreichend gehört fühlten, haben VertreterInnen der „Offensive Gesundheit" im Dezember dann eine sogenannte „Gefährdungsanzeige" aufgrund der Überlastung des Gesundheits- und Pflegesystems an Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein übergeben. Darin wurde gewarnt, dass „eine ausreichende Versorgung der Bevölkerung unter den gegenwärtigen Umständen nicht mehr garantiert werden kann". Unterstützung für die Forderungen kam bereits von der Kurie der angestellten Ärzte der Wiener Ärztekammer in einer Resolution. Auch Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres unterstützt die Anliegen vollinhaltlich.