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Faire Bezahlung

Arbeitslosigkeit ist lebensgefährlich

#PayYourWorkers: Petition der „Clean Clothes Kampagne“ fordert Fairness für Millionen TextilarbeiterInnen

Die Corona-Pandemie trifft die ärmsten Menschen der Welt am härtesten. Das gilt auch für die Millionen NäherInnen in der globalen Textilindustrie. „Der Verdienst hat dort schon vor der Krise kaum zum Überleben gereicht. Jetzt ist für viele nicht einmal mehr das sicher, weil Aufträge in der globalen Lieferkette ausbleiben“, warnt Gerald Kreuzer, Branchenexperte der Gewerkschaft PRO-GE. „Arbeitslosigkeit und ausbleibende Löhne sind eine lebensgefährliche Bedrohung“, so Kreuzer, „Hunger und Verschuldung führen rasant in eine dramatische Spirale aus Elend und Not”.

 „Der Verdienst hat dort schon vor der Krise kaum zum Überleben gereicht.”

Gerald Kreuzer, Branchenexperte der Gewerkschaft PRO-GE

„Diese Menschen machen durch ihre Leistung die Gewinne der Unternehmen möglich. Wir fordern, dass sie dafür auch fair bezahlt werden und nicht im Krisenfall sofort auf der Straße stehen“, erklärt Kreuzer – und weiter: „Wir dürfen nicht die schwächsten in der Lieferkette die Rechnung bezahlen lassen. Die Ansprüche, die wir für uns selbst stellen, müssen auch für alle anderen gelten. So geht Solidarität.“

 

Jetzt die Petition unterzeichnen!

Die „Clean Clothes Kampagne“, die seit ihrem Beginn vor 26 Jahren auch aktiv von der Gewerkschaft PRO-GE unterstützt wird, fordert mit ihrer Petition unter dem Namen #PayYourWorkers Gerechtigkeit. „Wir fordern von Modefirmen und Detailhändlern, dass sie Löhne und Abfindungen sicherstellen und Arbeitsrechte respektieren“, heißt auf der Website, wo die Petition #PayYourWorkers online unterzeichnet werden kann. Die Forderungen, die dort gestellt werden, sind unmissverständlich:

Zahlen Sie den Arbeiter*innen, die Ihre Kleidung herstellen, während der Pandemie ihren vollen Lohn oder stellen Sie sicher, dass Ihre Lieferanten dies tun.

Stellen Sie sicher, dass die Arbeiter*innen nie wieder mittellos dastehen, wenn ihre Fabrik in Konkurs geht: Verhandeln und unterzeichnen Sie einen Garantiefonds für Abfindungszahlungen.

Schützen Sie das Recht auf Kollektivverhandlungen und Gewerkschaftsfreiheit

Die Löhne der TextilarbeiterInnen – der Großteil sind Frauen – zählten schon lange vor Corona zu den niedrigsten der Welt. Nun haben aufgrund der Pandemie auch noch mindestens zehn Prozent der Beschäftigten ihre Arbeit verloren, Millionen weitere stehen an der Kippe. Ganz besonders gefährdet sind all jene, die für ihre Rechte und die ihrer KollegInnen eintreten. Es ist höchste Zeit, das zu ändern.

 

ÖGB fordert ein Lieferkettengesetz

Die dramatischen Zustände in der Bekleidungsindustrie sind leider beispielgebend für das Elend in weiten Teilen der Welt. Der ÖGB ist deshalb auch Teil der Kampagne „Menschenrechte brauchen Gesetze“. Das Ziel ist es, ein Lieferkettengesetz, das in einigen europäischen Ländern bereits existiert, auch in Österreich und der EU zu verankern. Weil Verantwortung nämlich nicht an der Landesgrenze endet. Es wäre nur logisch und gerecht, wenn die finanziellen Profiteure auch endlich die Verantwortung für die gesamte Lieferkette übernehmen würden.