Waffenstillstand gefordert
Nahost-Konflikt: Gewerkschaften appellieren an EU, sich für Ende der Gewalt einzusetzen
ÖGB-Strohmeier fordert aktive Neutralitätspolitik und den Schutz von Menschenleben
„Wir fordern Israel und Palästina nachdrücklich auf, die Verhandlungen in gutem Glauben für den Frieden auf der Grundlage einer Zwei-Staaten-Lösung wieder aufzunehmen. Wir ermutigen die Europäische Union und die Vereinten Nationen, alles zu tun, um die Gewalt zu beenden und die Verhandlungen zu fördern“, appelliert Luca Visentini, Generalsekretär des Europäischen Gewerkschaftsbundes (EGB), die Eskalation des Konflikts im Nahen Osten zu beenden.
Unschuldige Opfer zu beklagen: 200 Tote und mehr als 1.000 Verletzte
Seit sich der Konflikt zwischen Israel und Palästina wieder verschärft hat, sind mehr als 200 Tote und mehr als 1.000 Verletzte auf beiden Seiten zu beklagen, und die Fronten scheinen sich weiter zu verhärten.
„Opfer dieser jahrzehntelangen Auseinandersetzung sind auf beiden Seiten auch jetzt zumeist nicht Soldaten oder Kämpfer, sondern vielmehr unschuldige Zivilisten und Zivilistinnen, vor allem arbeitende Menschen auf beiden Seiten“, sagt Marcus Strohmeier, Internationaler Sekretär des ÖGB: „Menschen, die nichts mit den politischen und kriegerischen Entscheidungen zu tun haben, bezahlen dafür mit ihrem Leben.”
Gewerkschaften auf beiden Seiten wollen Schutz der Menschenleben
Der ÖGB schließt sich daher dem Appell vieler anderer Gewerkschaften in Europa an beide Seiten an, so rasch wie möglich einen Waffenstillstand festzulegen, um über eine friedliche Lösung des Konflikts zu verhandeln.
„Jeder weitere Tag des Kampfes führt zu noch mehr unschuldigen Opfern und trägt nichts zu einer Lösung der Situation bei”, so Strohmeier weiter. Österreichs bisher neutrale Rolle, die zum positiven Image der Republik über Jahrzehnte beigetragen hat, wird auch von Gewerkschafterinnen und Gewerkschaftern gepflegt.
Menschen, die nichts mit den politischen und kriegerischen Entscheidungen zu tun haben, bezahlen mit ihrem Leben.
„Der ÖGB hat mit beiden Gewerkschaftsorganisationen, in Israel und in Palästina, seit jeher gute Beziehungen und steht auch jetzt im intensiven Austausch mit ihnen. Die Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter beider Länder wollen nur eines: Den Schutz der Menschenleben und den Frieden”, sagt Strohmeier und fordert die Republik Österreich auf, dem Beispiel des ÖGB zu folgen, ohne für eine Seite offensichtlich Partei zu ergreifen: „Jetzt geht es darum, alles zu versuchen, mit Gesprächen und unter Einsatz einer aktiven Neutralitätspolitik Frieden zu vermitteln. Das können wir Gewerkschaften am besten, aber auch VertreterInnen unserer Republik haben Jahrzehnte an positiver Erfahrung.”