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Novemberpogrome Grafik
ÖGB/Oskar Bischof

Antisemitismus

Novemberpogrome: Niemals vergessen!

1938 entlud sich die Rhetorik der Nazis erstmals in schrecklicher Gewalt und Mord. Die Erinnerung daran muss für unsere Zukunft bleiben.

Vor 86 Jahren schlug die menschenverachtende Rhetorik der Nazis in grausame Gewalt um. Hunderte Jüdinnen und Juden wurden in Österreich und Deutschland ermordet, ihre Wohnungen und Geschäfte zerstört und geplündert, ihre Synagogen niedergebrannt, ihre Friedhöfe geschändet. In der Nacht von 9. auf 10. November fanden die vom nationalsozialistischen Regime organisierten Novemberpogrome ihren schrecklichen Höhepunkt. „Es war der Auftakt zu einem unbeschreiblich grausamen Massenmord, den wir niemals vergessen dürfen und werden”, so Willi Mernyi, Bundesgeschäftsführer des ÖGB. „Wir müssen aus unserer Geschichte lernen und die Verantwortung dafür übernehmen, dass so etwas nie wieder passiert. Denn es waren Freunde, Kolleg:innen und Mitbürger:nnen, die millionenfach bestialisch ermordet wurden, während viel zu viele Menschen einfach weggeschaut haben”, mahnt er.

Gefährliche Sprache

Man müsse wachsam bleiben, warnt Mernyi. „Die Gewalt der Sprache hat diese Katastrophe jahrelang vorbereitet. Auch heute erleben wir, wie die Grenzen des Sagbaren systematisch verschoben werden. Wir dürfen dem Rechtsextremismus und Antisemitismus keinen Raum lassen. Wer jetzt nicht entschieden dagegen aufsteht, der bereitet der nächsten Katastrophe den Weg”, so der Bundesgeschäftsführer des ÖGB.

„Wir dürfen dem Rechtsextremismus und Antisemitismus keinen Raum lassen. Wer jetzt nicht entschieden dagegen aufsteht, der bereitet der nächsten Katastrophe den Weg.”

Willi Mernyi, Bundesgeschäftsführer des ÖGB

Der Holocaust ist für Mernyi kein Kapitel längst vergangener Geschichte: „Noch leben Zeitzeugen und Opfer des Nazi-Terrors. Noch viel mehr Menschen trennt gerade einmal eine Generation von diesem Massenmord”, erinnert er und appelliert: „Wir müssen diesen Menschen zuhören und aus ihrer Geschichte für unsere Zukunft lernen. Damit so etwas nie wieder passiert.”

Keine Stimme für Rechtsextreme

Die Novemberpogrome läuteten den Auftakt des Massenmordes ein. Zehntausende Jüdinnen und Juden wurden schon wenig später in die Konzentrationslager der Nazis verschleppt. Bis zum Ende des zweiten Weltkrieges sollten alleine mehr als sechs Millionen Jüdinnen und Juden grausam in den Konzentrationslagern und bei Massakern der Wehrmacht ermordet werden, viele weitere Opfer kommen noch dazu.

„Rechtsextreme sind keine besorgten Bürger, mit denen man reden muss. Rechtsextreme sind eine Gefahr für unsere Zukunft und unsere Freiheit, denen man keine Stimme und keinen Platz geben darf."

Willi Mernyi, Bundesgeschäftsführer des ÖGB

„Wir tragen keine Verantwortung für die unbeschreiblichen Verbrechen der Nazis, aber wir tragen Verantwortung dafür, dass so etwas nie wieder passiert. Jeden Ansatz müssen wir im Keim ersticken. Rechtsextreme sind keine besorgten Bürger, mit denen man reden muss. Rechtsextreme sind eine Gefahr für unsere Zukunft und unsere Freiheit, denen man keine Stimme und keinen Platz geben darf”, hält Mernyi fest.

ÖGB kämpft gegen Antisemitismus und Rechtsextremismus

Der Kampf gegen Antisemitismus und Rechtsextremismus ist tief im Österreichischen Gewerkschaftsbund verwurzelt – viele Opfer des nationalsozialistischen Terrorregimes stammen aus den Reihen seiner Vorgängerorganisationen. Das ist auch im Grundsatzprogramm des ÖGB festgehalten, wo unmissverständlich steht: „Der ÖGB kämpft für eine Gesellschaft, in der Faschismus und Rassismus keinen Platz haben.”