Sicherheit
16 Tage gegen Gewalt an Frauen
ÖGB unterstützt internationale Kampagne für ein gewaltfreies Leben
Hinschauen, Handeln, Helfen: Jedes Jahr vom 25. November bis zum 10. Dezember finden die „16 Tage gegen Gewalt an Frauen und Mädchen" statt – eine weltweite Kampagne, die auf Gewalt an Frauen aufmerksam macht. Diese Kampagne ist nicht nur ein Appell an die Gesellschaft, sondern auch eine gute Gelegenheit, die eigene Verantwortung zu reflektieren und aktiv für die Rechte von Frauen einzutreten. Auch der Österreichische Gewerkschaftsbund (ÖGB) setzt sich im Rahmen dieser Kampagne für ein gewaltfreies Leben von Frauen ein – nicht nur in der Familie und im öffentlichen Raum, sondern auch am Arbeitsplatz.
Die „16 Tage gegen Gewalt an Frauen" beginnen jedes Jahr am 25. November, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, und enden am 10. Dezember, dem Internationalen Tag der Menschenrechte.
Gewalt gegen Frauen als gesellschaftliches Problem
Gewalt gegen Frauen ist ein gravierendes gesellschaftliches Problem, das in vielen Formen auftritt – sei es physische, psychische oder sexuelle Gewalt. Besonders alarmierend ist, dass diese Gewalt oft hinter verschlossenen Türen stattfindet und viele Frauen sich aus Angst vor weiteren Übergriffen oder aus Scham nicht trauen, Hilfe zu suchen.
Laut dem Bericht der European Trade Union Confederation (ETUC) zu Gewalt am Arbeitsplatz sind Frauen besonders häufig von sexueller Belästigung und körperlicher sowie psychischer Gewalt betroffen. In Österreich ist jede vierte Frau ab ihrem 15. Lebensjahr betroffen – EU-weit ist es sogar jede dritte Frau. Aber auch in Bezug auf Diskriminierung und geschlechtsspezifische Ungleichbehandlung gibt es nach wie vor große Probleme. Dabei geht es nicht nur um direkte Übergriffe, sondern auch um strukturelle Ungleichgewichte, die Frauen in vielen Branchen benachteiligen und damit auch eine Grundlage für Gewalt schaffen können.
Leben frei von Aggressionen
Der ÖGB setzt sich dafür ein, dass Frauen und Mädchen sicher, selbstbestimmt und unabhängig leben können – frei von Gewalt und Aggressionen. Dafür brauchen sie aber gute Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten und ein gesichertes Einkommen, von dem man auch leben kann.
Obwohl in Österreich mittlerweile 72 Prozent der Frauen berufstätig sind, ist ihre Unabhängigkeit dadurch nicht garantiert: Viele arbeiten in Niedriglohnbranchen, jede zweite nur Teilzeit – und das oft unfreiwillig und aufgrund von Betreuungspflichten, sei es für die Kinder oder pflegende Angehörige. Viele müssen ihren Job sogar gänzlich aufgeben, besonders für gewaltbetroffene Frauen ist das fatal. Ein niedriges oder gar kein Einkommen erschwert es ihnen, gegen Gewalt vorzugehen oder der Gewaltsituation zu entkommen.
Der ÖGB fordert daher:
- Rechtliche Rahmenbedingungen, die betroffene Frauen schützen und ihnen eine einfache und sichere Möglichkeit bieten, sich gegen Gewalt und Belästigung zur Wehr zu setzen
- Klare Präventions- und Interventionsstrategien für den Umgang mit Gewalt und Belästigung am Arbeitsplatz.
- Schulungen und Sensibilisierung der Führungskräfte und Mitarbeiter:innen, um aufzuklären und zu verhindern, dass es zu Übergriffen kommt.
- Gemeinsame Verantwortung: Gesellschaft und Arbeitswelt müssen zusammenarbeiten
ÖGB unterstützt White Ribbon Kampagne
Seit 2024 unterstützt der ÖGB auch die White Ribbon Kampagne, die sich für ein gewaltfreies Leben von Frauen einsetzt. Sie ist die weltweit größte Bewegung von Männern, die Männergewalt in Beziehungen beenden wollen. 1991 in Kanada gegründet, engagieren sich seitdem Männer weltweit für gewaltfreie Beziehungen.
Das Symbol der Kampagne ist eine weiße Schleife, die möglichst viele Männer sichtbar tragen sollen. Damit fordern sie andere Männer auf, keine Gewalt gegen Frauen auszuüben, ihre Haltung „Stoppt die Männergewalt“ öffentlich zu zeigen und sich für ein gewaltfreies Männlichkeitsbild sowie Geschlechterdemokratie einzusetzen.
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Von Gewalt betroffen? Hier bekommst du Hilfe
Wenn du von Gewalt betroffen bist – in der Familie, am Arbeitsplatz oder in der Schule – ist es wichtig, dass du dich nicht zurückziehst, sondern Hilfe suchst. Auch wenn es schwerfällt, das Schweigen zu durchbrechen und viel Mut erfordert, sich an eine Beratungsstelle zu wenden - dieser Schritt bringt die Chance, einen Ausweg aus der Gewaltsituation und damit Sicherheit zu finden.
Bei der Frauenhelpline gegen Gewalt 0800 222 555 findest du an 365 Tagen im Jahr, rund um die Uhr, anonym, kostenlos und mehrsprachig Hilfe und Unterstützung.
Act4Respect: Der Verein „sprungbrett“/AK Wien berät dich bei zu sexueller Belästigung am Arbeitsplatz - Tel.: 0670/600 70 80
Das ÖGB Chancen Nutzen Büro unterstützt Menschen mit Behinderungen, ältere Personen, chronisch und psychisch Erkrankte - Tel.: 01/534 44–39592
Alle ÖGB-Aktivitäten im Rahmen der 16 Tage gegen Gewalt an Frauen, können auf den Social Media Kanälen des ÖGB mitverfolgt werden.