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Roland De Roo

Elementarpädagogik

Proteste: Die Elementarpädagogik macht Wirbel!

Gewerkschaften und ÖGB demonstrieren mit den Beschäftigten. ÖGB-Vizepräsidentin Korinna Schumann bei Protesten von younion, GPA und vida

Seit Monaten kämpfen die Beschäftigten in der Elementarpädagogik für bessere Arbeitsbedingungen. Durch die Corona-Pandemie hat sich die ohnehin angespannte Arbeitssituation für das Personal weiter verschlechtert. Bereits im Herbst letzten Jahres machten die Beschäftigten mit Demonstrationen auf die prekären Zustände aufmerksam - nun gehen die Proteste weiter: Die younion _ Die Daseinsgewerkschaft und die Gewerkschaft GPA gingen in Wien auf die Straße.  

 

Gewerkschaften GPA und vida protestieren mit privaten Einrichtungen

Private Kindergärten, Horte und schulische Freizeitbetreuungen in Wien setzten ihre Betriebsversammlungen am 29. März fort. Rund 8.000 Beschäftigte versammelten sich mit Unterstützung der Gewerkschaften GPA und vida im Wiener Votivpark und setzen ihren Demozug bis zum Heldenplatz fort. Kinderbildungseinrichtungen von privaten Trägern blieben an diesem Tag geschlossen. 

Bei der Abschlusskundgebung drückten neben Bildungsaktivist Daniel Landau und die KabarettistInnen Gerald Fleischhacker und Caroline Athanasiadis ihre Solidarität mit den Beschäftigten aus.

In Linz riefen die younion _ Die Daseinsgewerkschaft und die Gewerkschaft GPA am 29. März ebenfalls zu Demonstrationen auf. Vor dem Landhaus versammelten sich rund 2.000 Beschäftigte der Elementarpädagogik, um gegen die Untätigkeit der Politik zu protestieren.

 

Younion _ Die Daseinsgewerkschaft demonstriert vor Bildungsministerium

Unter dem Motto „Jetzt gibt‘s Wirbel 2.0“ rief die younion _ Die Daseinsgewerkschaft schon am 21. März zu österreichweiten Demonstrationen der Beschäftigten in öffentlichen Kinderbildungseinrichtungen auf. In Wien versammelten sich rund 250 Personen vor dem Bildungsministerium und verschafften sich lautstark Gehör. 

 

Korinna Schumann unterstützt younion, GPA und vida

Faktenbox

 

  • In Österreich gibt es rund 8.600 Kinderbetreuungseinrichtungen, insgesamt wurden in diesen Einrichtungen 2021/22 rund 323.000 Kinder betreut. 
  • Rund 0,7 Prozent des BIP werden in Österreich in elementare Bildung investiert. Das ist weniger als im EU-Schnitt (0,8 Prozent). Bei PISA-Spitzenreitern wie Estland oder Finnland werden sogar rund 1,2 Prozent des BIP für vorschulische Bildung ausgegeben.
  • Bei den Unter-3-Jährigen liegt die Betreuungsquote bei 28 Prozent (Barcelona-Zielvorgabe: 33 Prozent); bei den 3- bis 5-Jähren bei 93 Prozent (Vorgabe: 90 Prozent) 

  • Die Gruppengröße bei den Unter-3-Jährigen liegt zwischen acht (in Salzburg) und 16 Prozent (Vorarlberg); bei den älteren Kindern zwischen 17 (NÖ) und 23 (Kärnten) Prozent 
  • Nur 55 Prozent der Kinder haben 2020/21 eine Einrichtung besucht, die die Kriterien für Vereinbarkeit von Familie und Beruf erfüllt 
     
    (Quellen: APA, OECD, Kindertagesheimstatistik, KDZ)

 

Unterstütze die Elementarpädagogik und unterschreibe hier unsere Forderungen!

ÖGB-Vizepräsidentin Korinna Schumann unterstützte die Proteste der younion _ Die Daseinsgewerkschaft, der Gewerkschaft GPA und der Gewerkschaft vida. „Es braucht endlich eine Bundesregierung, die sagt, es ist Zeit, dass wir ordentlich Geld für die Elementarpädagogik in die Hand nehmen“, erklärte die Bundesfrauenvorsitzende des ÖGB auf der younion-Bühne und legte beim Protest der Gewerkschaft GPA nach: „Das Personal ist am Ende. Immer mehr Beschäftigte denken darüber nach, den Job hinzuwerfen. Bis sich etwas ändert, werden wir weiter auf die untragbare Situation in der Elementarpädagogik aufmerksam machen!“

 

ÖGB-Vizepräsidentin übergibt Forderungspaket an Bildungsminister

Im Anschluss an die Demonstration der öffentlichen Kinderbildungseinrichtungen kam es am 21. März auch zu einem Arbeitsgespräch zwischen Korinna Schumann und Bildungsminister Martin Polaschek. Die ÖGB-Vizepräsidentin übergab dabei ein umfangreiches Forderungspaket. Neben einer Milliarde Euro mehr pro Jahr fordert der ÖGB ein einheitliches Bundesrahmengesetz für die Elementarpädagogik, kleinere Gruppen und zusätzliches Personal zur Bewältigung der Mehrarbeit und der Personalausfälle durch die Pandemie.

„Um den Beschäftigten in der Elementarpädagogik endlich Respekt und Wertschätzung zu zeigen, braucht es außerdem eine sofortige Ausbildungsoffensive, einheitliche Ausbildungsstandards für AssistentInnen und die Einbindung von Gewerkschaften und AK in den Beirat für Elementarpädagogik“, erklärte Schumann außerdem.

Fotos der Proteste

 

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