Corona-Lockdown
Schulen: „Es muss sicher unterrichtet werden!”
ÖGB kritisiert aktuelle Situation – maximale Verunsicherung von Eltern und LehrerInnen muss beendet werden
Österreichs Schulen sind im Lockdown zwar geöffnet, aber es gibt keinen Unterricht, SchülerInnen werden betreut (dasselbe gilt auch für Kindergärten). Die aktuelle Situation sorgt für große Verunsicherung bei vielen Betroffenen, wie zahlreiche Anfragen bei den Gewerkschaften und beim ÖGB bestätigen.
Im Klartext bedeutet das für viele ArbeitnehmerInnen, dass sie nach dem Heimkommen trotzdem mit ihren Kindern lernen müssen. Für ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian ist der Unmut vieler ArbeitnehmerInnen darüber nachvollziehbar.
Homeoffice und Kinderbetreuung geht nicht
Außerdem kritisiert er den Appell aus dem Bildungsministerium, Kinder von der Schule fernzuhalten und daheim lernen zu lassen: „Das ist zynisch gegenüber Beschäftigen im Gesundheitswesen, im Lebensmittelhandel, in der Industrie und in allen anderen systemerhaltenden Branchen.“
Dazu kommt noch, dass vielerorts offenbar auch noch die Auffassung herrsche, die Arbeit daheim lasse sich mit Kinderbetreuung vereinbaren. „Das Gegenteil ist der Fall, Home-Office und Distance Learning, das geht nicht!“, so der ÖGB-Präsident.
In den Schulen brauche es jetzt Sicherheit, fordert Katzian. Einerseits für die arbeitenden Eltern, dass ihre Kinder nicht in eine Aufbewahrungsstätte gehen, sondern unterrichtet werden. „Es ist inakzeptabel, dass Kinder von arbeitenden Eltern, die nicht beim Distance Learning unterstützen können, schulische Nachteile haben könnten“.
Home-Office und Distance Learning, das geht nicht!
Tests und FFP2-Masken für LehrerInnen
Sicherheit brauche es aber genauso für LehrerInnen, die nicht nur mit Testungen und ausreichenden FFP2-Masken unterstützt werden müssten. Auch angepasste Formen des Unterrichts, etwa in Kleingruppen oder im gestaffelten Modus, würden allen Beteiligten Vorteile bringen.
„Die Lehrergewerkschaft hat hier im Vorfeld konstruktive Vorschläge gemacht“, sagt Katzian, die Bundesregierung habe aber weder auf ExpertInnen gehört noch ein durchdachtes Sicherheitskonzept erarbeitet, obwohl sich der Handlungsbedarf monatelang abzeichnet hat.
Eltern nicht zusätzlich belasten
„Die aktuelle Situation stellt Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer vor große Herausforderungen, sei es in systemrelevanten Branchen oder im Homeoffice. Jetzt werden sie auch noch zusätzlich belastet durch diese unhaltbare Situation an den Schulen“, kritisiert der ÖGB-Präsident. „Keine halben Schritte, die zu Lasten von Eltern, Kindern und LehrerInnen gehen”, brauche das Land, sondern ganze Lösungen. „In den Schulen muss sicher unterrichtet werden!“