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Nachhaltigkeit
Dickes Börserl, hoher Verbrauch: Oxfam-Bericht zeigt, wie Reiche den Planeten verpesten
Das reichste Prozent der Weltbevölkerung ist verantwortlich für 16 % der klimaschädlichen Emissionen laut dem neuen Oxfam-Bericht. Die Muren, Waldbrände und Hochwasser zerstören aber unsere Häuser, nicht ihre.
Wer reich ist, stellt das gerne zur Schau. Es gilt: je größer und extravaganter, desto besser. Manche schicken sogar Raketen ins All, damit die ganze Welt und der Mond sehen können, was für tolle Macher sie sind. Das kostet sie nicht nur viel Geld und dem Rest der Welt viele Nerven, es kostet uns inzwischen auch unsere Lebensgrundlage. Der neuste Oxfam-Bericht zeigt, dass die obersten 10 % der Bevölkerung für 50 % der Emissionen verantwortlich sind. Wer jetzt nicht sieht, dass Klimaschutz eine Frage von sozialer Gerechtigkeit ist, sollte gut aufpassen:
„Klima-Apartheid“
Die vermögenden Herrschaften werden sich nie drum sorgen müssen, ihr Haus bei einem Murenabgang zu verlieren. Selbst wenn es sie unerwartet trifft, haben sie ja noch ein Ferienhaus in Kitzbühel, eine Finca in Südspanien oder eine Eigentumswohnung in New York, wo sie sich einquartieren können.
Der Großteil der Menschen hat diesen Luxus nicht. Ihr Zuhause wird zerstört und sie verlieren mit einem Schlag ihr gesamtes Hab und Gut. Das geht so weit, dass Oxfam den Begriff „Klima-Apartheid“ verwendet, angelehnt an das diskriminierende System der „Rassentrennung”, dass bis in die 1990er Jahre in Südafrika herrschte. Die Menschen im globalen Norden, insbesondere die reichsten unter ihnen, leben relativ geschützt, tragen aber die meiste Verantwortung für Umweltverschmutzung. Menschen im globalen Süden, vor allem die ohne europäische Wurzeln, bekommen die Folgen in voller Härte zu spüren, obwohl sie am wenigsten dafürkönnen.
Richtiges Leben, falsche Politik
Es braucht aber nicht erst den beheizten Pool und einen dicken SUV, um mehr auszustoßen als nachhaltig ist. In Österreich verbrauchen wir alle im Schnitt 3,7-mal so viele Ressourcen, wie sich innerhalb eines Jahres regenerieren können. Man kann für sich persönlich Maßnahmen setzen, um den eigenen Verbrauch zu senken, wie auf Fleisch verzichten und den öffentlichen Verkehr stärker nutzen. Persönlicher Verzicht allein kann aber nicht die Antwort sein, wenn in der Klimapolitik noch so viel falsch läuft. Es braucht einschneidende politische Maßnahmen, die dafür sorgen, dass unsere Lebensweise nicht den Planeten zerstört. Diese Verantwortung können wir nicht auf Einzelpersonen abschieben.
Steuergerechtigkeit ist Klimagerechtigkeit
Konzepte für die Energiewende liegen teilweise seit Jahrzehnten auf dem Tisch, es fehlt nur der Wille, sie anzupacken. Bei der Finanzierung sollte man bei jenen ansetzen, die auch am meisten verbrauchen. Das ist nur gerecht, nicht nur für uns, sondern auch für zukünftige Generationen. Mit einer gerechten Erbschafts- und Vermögensteuer können wir, zumindest in Österreich, aus der richtigen Quelle Mittel sammeln, um die Energiewende zu stemmen und grüne Jobs zu schaffen. Mehr darüber, wie wir die gerechte Wende schaffen, liest du hier.