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Wiederverwerten statt Wegwerfen
Wiederverwerten statt Wegwerfen, das hilft Mensch und Planet Zaleman – stock.adobe.com (KI)

Klima

Earth-Overshoot-Day: Ressourcen sparen durch Kreislaufwirtschaft

Am Earth-Overshoot-Day sind die erneuerbaren Ressourcen weltweit für ein Jahr verbraucht. Wie Kreislaufwirtschaft dagegen ankommt

Ziel der Kreislaufwirtschaft ist es, den Ressourcenverbrauch zu reduzieren, indem man Werkstoffe, Abfälle und anderes Material so oft wie möglich wiederverwertet. Das Dashboard des Umweltbundesamts gibt einen guten Überblick, wie sich die heimische Abfallverwertung in den letzten Jahren entwickelt hat. Die erste Zahl die einem ins Auge springt: 73,9 Millionen Tonnen. So viel Müll kam im Jahr 2022 in Österreich auf. Das entspricht circa 6,2 Millionen LKW-Ladungen voll mit unseren Abfällen. Das ist zwar etwas weniger als im Jahr 2021, wirklich ändern tut sich dadurch aber nichts.

Die österreichische Kreislaufwirtschaftsstrategie will das ändern: Der „Country-Overshoot-Day“ für Österreich war nämlich schon am 7. April – das heißt, wenn der ganze Planet so verschwenderisch konsumieren würde wie wir in Österreich, wären die erneuerbaren Ressourcen des Planeten schon zu Ostern aufgebraucht. Dabei ist das Sparpotenzial groß: Die Reduktion von Abfall und die Steigerung der Wiederverwertung von Materialien könnte weltweit klimaschädliche Ausstöße um 45 Prozent senken.

Bauwirtschaft als Schlüsselbranche

EU-weit ist einer der Hauptverantwortlichen die Bauwirtschaft, 35 Prozent der Abfälle werden von der Branche verursacht. Bei der Just Transition, dem sozial gerechten Übergang, muss hier dringend angesetzt werden: Die Devise muss lauten: Langfristige Nutzung statt Wegwerf-Gesellschaft. Das ist eine große Umstellung in einem Wirtschaftssystem, das eigentlich darauf ausgelegt ist, uns so schnell wie möglich so viel wie möglich zu verkaufen. Dementsprechend sind die Kosten für eine materialschonende Bauwirtschaft anfangs sehr hoch, langfristig rechnen sich allerdings der niedrige Verbrauch und die günstigere Instandhaltung für Mensch und Planet. Zusätzlich schafft Recycling in der Baubranche neue Arbeitsplätze, laut einer ILO-Studie könnten es sogar bis zu 700.000 neue Jobs werden.

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Sozialökologisches Wohnen

Ein Sanierungsbank, wie vom ÖGB gefordert, könnte das Startkapital für solche Bauvorhaben bereitstellen. Das würde auch den Umstieg auf umweltfreundlichere Heizungen fördern, was wiederum Energie und Kosten spart. Die im Rahmen des Baukonjunkturpakets bereitgestellten Mittel sind nicht ausreichend, um den Bedarf der nächsten Jahre zu decken. Der ÖGB hat kürzlich sein Wohnungspolitisches Programm präsentiert, das erklärt, wie leistbares und nachhaltiges Wohnen gesichert werden kann. Mehr dazu, liest du hier.