Mit Herz und Strategie: Der Betriebsrat, der das Klima rettet
Wie Ulrich Katzenberger, Betriebsrat für allgemeines Universitätspersonal an der Kunstuniversität Graz, zeigt, dass Nachhaltigkeit mehr ist als ein Lippenbekenntnis.
Wie klimafreundlich kann eine Kunstuni werden? Ulrich Katzenberger, der Betriebsrat für allgemeines Universitätspersonal der Kunstuniversität Graz, hat sich diese Frage fast täglich gestellt. Im Dialog mit seiner Uni sieht er sich als jemand, der Ideen einbringt und umsetzt: „Ich bin kein Gegenspieler des Rektorats, sondern ich sehe mich als konstruktiver Partner.”
Beispiele dafür gibt es viele, denn Katzenberger hat viele Nachhaltigkeitsthemen vorgeschlagen: Da wären die Dienstreisen, die vor allem mit dem Zug gemacht werden sollen oder das Klimaticket, wofür er um finanzielle Unterstützung gebeten hat. Bei Dienstreisen werden die Fahrtkosten auch bei angehängter privat genutzter Zeit am Seminarort erstattet, was Kolleg:innen ermöglicht, Doppelreisen zu vermeiden und das Erforderliche mit dem Angenehmen zu verbinden.
Verhandlungen auf Augenhöhe
Bei der Einführung des Klimatickets etwa zeigte sich seine Verhandlungsstrategie: Zunächst wurden 80 Prozent Kostenerstattung gefordert, am Ende einigten sie sich auf 50 Prozent. “Ein Kompromiss, der für alle Beteiligten attraktiv ist und die Mitarbeiter:innen zum nachhaltigen Handeln motiviert.”
Netzwerken als Schlüssel zum Erfolg
Ein wesentlicher Schlüssel ist der Austausch: „Ob mit Kolleg:innen, der oder dem Nachhaltigkeitsbeauftragten oder in einer bundesweiten Gruppe von Betriebsratsvorsitzenden an Kunstuniversitäten – Ulrich Katzenberger sucht aktiv den Dialog, um voneinander zu lernen und gemeinsam Lösungen zu entwickeln.
Überzeugung durch Emotion und Sachlichkeit
Seine Verhandlungen zeichnen sich durch Emotionalität und gleichzeitig große Sachlichkeit aus. Das Ziel ist, das nie aus den Augen zu verlieren: Nämlich eine Arbeitswelt zu gestalten, die nicht nur wirtschaftlich, sondern auch ökologisch verantwortungsvoll ist.
Vision: Nachhaltigkeit leben
„Wir haben nur diese eine Welt", bringt er seine Motivation auf den Punkt. Sein Engagement zeigt: Betriebsratsarbeit kann mehr sein als Interessenvertretung – sie kann ein Katalysator für gesellschaftlichen Wandel sein.
- Vor Verhandlungen Klarheit schaffen: Was ist das Ziel? Was muss ich erreichen, und was wäre inakzeptabel?
- Kolleg:innen mit Erfahrung einbeziehen: Interviews helfen, Wissen zu nutzen und das Thema in der Belegschaft zu machen.
- Emotionale Herausforderungen bewältigen: sich selbst hinterfragen und den Umgang mit Angriffen üben, um konstruktiv und ruhig zu bleiben.