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Älteres Pärchen geht eingehängt durch einen Park
Der ÖGB ist gegen eine Pensionsautomatik Pixabay

Pensionen

Pensionsautomatik: Die schleichende Gefahr

Die Gefahr, die sich hinter dem Begriff Pensionsautomatik verbirgt, ist groß. Warum der ÖGB dagegen ist

Pensionsautomatik, ein sperriger Begriff, der es aber in sich hat. Der Begriff steht für die Koppelung des gesetzlichen Pensionsantrittsalters an die steigende Lebenserwartung. Befürworter:innen argumentieren, dass eine Pensionsautomatik die Finanzierung der Pensionen auf Dauer sichere. Die Wahrheit ist aber, dass die Pensionsautomatik für eine Umverteilung in die falsche Richtung sorgt.  

Umverteilung: Entwicklung in die verkehrte Richtung

Eine Koppelung des gesetzlichen Pensionsantrittsalters an die steigende Lebenserwartung wäre nämlich eine Umverteilung von unten nach oben, weil das Einkommen einen direkten Einfluss auf die Lebenserwartung hat. Schlechte Jobs machen nämlich krank und senken die Lebenserwartung. Wer länger lebt, entscheidet also auch der soziale Status

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Die wenigsten können länger arbeiten, auch wenn sie das wollen 

Jene, die für eine Pensionsautomatik eintreten, argumentieren, dass diese Maßnahme dazu führen würde, dass die Menschen länger erwerbstätig sind. Die Realität ist jedoch: Nur die allerwenigsten Arbeitnehmer:innen können es sich aussuchen, ob sie länger arbeiten oder nicht. Firmen setzen vieles daran, ältere Beschäftigte loszuwerden. Und manche Jobs sind außerdem so belastend für die Gesundheit, dass es kaum möglich ist, sie überhaupt bis zum Regelpensionsalter durchzuhalten.  

ÖGB stets gegen Pensionsautomatik

Der ÖGB hat die Pensionsautomatik immer abgelehnt. Ein wesentliches Argument dagegen waren demokratiepolitische Gründe, da über so relevante Entscheidungen, wie hoch das gesetzliche Pensionsantrittsalter sein soll, die Mehrheit des Parlaments und nicht ein Computer entscheiden soll. Außerdem würde eine Anhebung des gesetzlichen Pensionsantrittsalters bei älteren Arbeitslosen dazu führen, dass diese Menschen einfach länger arbeitslos sind, da ihre Chancen am Arbeitsmarkt sehr gering sind. Im Endeffekt würde es daher zu einer Kostenverschiebung von der Pensionsversicherung zur Arbeitslosenversicherung kommen.

Was es hingegen bringt, wenn Menschen bis zum gesetzlichen Pensionsantrittsalter in Beschäftigung stehen, hat kürzlich das Momentum Institut errechnet. Bis 2035 würde man insgesamt 57 Milliarden Euro bei den Pensionsausgaben sparen. Wird das Pensionsantrittsalter an die Lebenserwartung gekoppelt, können nur Einsparungen von etwa 17 Milliarden Euro bis 2035 erzielt werden.

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