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Reicher Mann jubelt
Eine Millionärsteuer bringt mehr Fairness und kostet die meisten in Österreich nichts. Damir Khabirov – stock.adobe.com

Verteilungsgerechtigkeit

FAKTENCHECK MILLIONÄRSSTEUER

Die Wahrheit über die Millionärssteuer und warum sie dich nicht betrifft

Häuslbauer werden um ihr Vermögen gebracht, kleine und mittlere Einkommen von der Finanz kontrolliert und der österreichischen Wirtschaft bringt es auch nichts. Stimmt das? Diese und viele andere Mythen ranken sich nämlich um die Millionärssteuer. Wir haben einen Faktencheck gemacht und die Wahrheit sieht ganz anders aus.  

Mythos 1: Sind Häuslbauer von einer Millionärssteuer betroffen?

Wahrheit: Nein. Eine Millionärssteuer nach dem Modell der Gewerkschaft GPA wäre sehr treffsicher und würde nur die reichsten fünf Prozent der Haushalte treffen. Kein Häuslbauer, der ein Haus besitzt, das weniger als eine Million Euro wert ist, müsste Existenzängste haben.

Mythos 2: Betrifft eine Millionärssteuer auch kleine und mittlere Einkommen?

Wahrheit: Nein. Vermögensbezogene Steuern tragen fast nichts zum gesamten Steueraufkommen bei – und es wird auch noch weniger. Während Ende der 1960er Jahre noch knapp 4 Prozent aller Steuern von Vermögenden geleistet wurden, sind es jetzt nur noch läppische 1,5 Prozent, die aus vermögensbezogenen Steuern stammen. ArbeitnehmerInnen hingegen leisten 80 Prozent aller Steuern.

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Mythos 3: Werden bei einer Millionärssteuer die Vermögenswerte kontrolliert?

Wahrheit: Nein. Das Finanzamt prüft schon derzeit die Plausibilität der Angaben bei der Arbeitnehmerveranlagung oder der Einkommenssteuererklärung. Sind die Angaben der SteuerzahlerInnen nicht plausibel, werden in der Regel ergänzende Angaben bzw. die Übermittlung aller Belege eingefordert. Daran ändert sich auch nichts bei der Einführung einer Millionärssteuer.

Mythos 4: Reichtum ist in Österreich sehr gerecht verteilt. Mit einer Millionärssteuer will man nur eine Neiddebatte anzetteln

Wahrheit: Ganz im Gegenteil. Österreich ist ein Land der Ungleichheit. Das reichste Prozent der Bevölkerung hat mehr Vermögen als die unteren 90 Prozent. Eine Millionärssteuer reduziert die Ungleichheit beim Vermögen und sorgt damit dafür, dass die Schere zwischen Arm und Reich nicht noch weiter auseinandergeht.

Mythos 5: Wenn eine Millionärssteuer kommt, dann wandern die Reichen ins Ausland ab.

Wahrheit: Eine kleine Kapitalflucht gibt es bereits jetzt schon, ganz ohne Millionärssteuer. Fakt ist aber: Die wenigsten Grund- und Immobilienbesitzer:innen verkaufen wegen einer Millionärssteuer von 1,5 Prozent ihre Besitztümer oder verlegen ihren Wohnsitz ins Ausland. Außerdem wissen sie auch: So günstig wie in Österreich wird es für sie sonst fast nirgendwo.

Mythos 6: Vermögenbezogene Steuern beeinträchtigen das Wachstum der Wirtschaft

Wahrheit: Ein geringes Steueraufkommen und der damit einhergehende Mangel an öffentlichen Investitionen gefährdet vielmehr die Wettbewerbsfähigkeit. Außerdem entsteht Vermögen hauptsächlich, weil man zu steuerfreien Erbschaften kommt. Mit einer Reichensteuer könnte der Sozialstaat besser ausgebaut werden – das bringt gerechte Bildungschancen und soziale Absicherung für alle.

Mythos 7: Bei der Einhebung der Millionärssteuer entstehen hohe Verwaltungskosten, die die Sinnhaftigkeit dieser Steuer in Frage stellen.

Wahrheit: Die Verwaltungskosten sind wie bei der früheren Erbschaftssteuer eine vernachlässigbare Größe.  Durch bereits vorhandene Datenregister zu den Vermögen und modernen Bewertungsmethoden unterscheiden sich die Verwaltungskosten außerdem nicht wesentlich von den Erhebungskosten der Einkommenssteuer.

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