Prekäre Beschäftigung
Gewerkschaftliche Unterstützung für FahrradbotInnen
Webinar „Steuern endlich verstehen!“ beantwortet wichtige Fragen für prekär Beschäftigte - drei Stunden dauerte der spannende Austausch
„Die geschlossene Gastronomie hat in der Krise zwar zu einem Lieferboom geführt. Gleichzeitig bedeutet das aber, dass viele Menschen nur noch dort einen Job finden und keine andere Wahl haben“, erklärt Robert Walasinski vom Internationalen Referat des ÖGB. Die Konsequenz daraus sei klar: „Der Druck auf die Betroffenen, die ohnehin oft in prekären Verhältnissen arbeiten müssen, steigt nochmal gewaltig an und die Arbeitgeber profitieren doppelt“, so der ehemalige – und 2017 erste – Foodora-Betriebsrat. Gerade in dieser Situation sei es für die ArbeitnehmerInnen wesentlich, gut informiert zu sein. Deshalb war die erfolgreiche Premiere besonders wichtig. Rund 60 FahrradbotInnen nahmen am Webinar „Steuern endlich verstehen!“ teil, das vom Internationalen Referat des ÖGB zusammen mit dem Projekt Didanet und dem RidersCollective organisiert wurde.
„Es waren drei intensive Stunden, aber am Ende waren alle begeistert."
Drei Stunden zu Steuern
„Es waren drei intensive Stunden, aber am Ende waren alle begeistert“, berichtet Robert Walasinski. Er kennt die Probleme seiner ehemaligen BranchenkollegInnen genau: „Es war für viele der erste echte Kontakt nicht nur mit dem Thema Steuern, sondern auch mit der Gewerkschaft. Gerade die FahrradbotInnen stehen aber oft vor schwierigen rechtlichen Fragen und hier wollen wir Hilfe anbieten. Ich glaube, das ist uns gelungen“. Eine Wiederholung steht durchaus im Raum. „Der Bedarf ist sicher da. Und wenn wir damit neue Mitglieder gewinnen, dann ist das am Ende für alle FahrradbotInnen gut. Wir sind stärker, wenn wir mehr sind“, weiß Walasinski.
Gute Information ist wichtig
Das Interesse dürfte jedenfalls vorhanden sein: Viele TeilnehmerInnen haben sich im Anschluss nach einer Mitgliedschaft erkundigt. In jedem Fall ein Vorteil, wie Karl Delfs, Fachbereichssekretär der Gewerkschaft vida, weiß: „FahrradbotInnen müssen, wie alle Menschen in prekärer Beschäftigung, oft unter abenteuerlichen Bedingungen arbeiten. Isoliert als Einzelne/r ist es sehr schwer, sich zu wehren, vor allem in der Krise. Als Gewerkschaft vida ist es unser Ziel, hier für anständige Rahmenbedingungen zu sorgen und notfalls für unsere Mitglieder zu kämpfen.“ Neben der bestmöglichen Vertretung sei auch das Wissen um die eigenen Rechte gerade für diese ArbeitnehmerInnen sehr wichtig, so der vida-Vertreter, in dessen Fachbereich die FahrradbotInnen in der Gewerkschaft eine Heimat gefunden haben.
Jetzt Mitglied werden!
Bist du auch prekär beschäftigt und/oder Fahrradbote? Brauchst du Unterstützung? Deine Gewerkschaft ist für dich da und hilft dir mit fachlicher Kompetenz und Menschlichkeit. Falls du noch kein Mitglied bist, dann kannst du das ganz einfach werden. Wir kämpfen für dich – aber am besten geht das mit dir!