Verteilungsgerechtigkeit
Einkommen hängen von Einkommen der Eltern ab
Soziale Mobilität gering, sowohl zwischen den Generationen als auch im Lebensverlauf
Wenn der Erfolg im Leben davon abhängt, in welche Familie man geboren wird, spricht man von geringer sozialer Mobilität. Österreich liegt dabei deutlich hinter anderen Ländern, hat nun eine OECD-Studie im Auftrag des Sozialministeriums ergeben. In Österreich dauert es fünf Generationen, um vom unteren Zehntel der Einkommensverteilung aus das Durchschnittseinkommen zu erreichen. In Norwegen, Finnland und Schweden sind es nur drei, in Dänemark sogar nur zwei Generationen.
In Österreich ist die Wahrscheinlichkeit, dass Kinder von Führungs- oder Fachkräften selbst einmal in derartigen Positionen tätig sind, 3,3-mal höher als für Kinder aus Arbeiterfamilien.
Wer im untersten Einkommensbereich ist, bleibt auch dort
Aber nicht nur zwischen den Generationen ist die soziale Mobilität in Österreich gering, sondern auch im Lebensverlauf. So rechnen nur 16 Prozent der Menschen mit einer Verbesserung der eigenen finanziellen Verhältnisse; im OECD-Raum lag dieser Wert bei 22 Prozent. Zurecht: Rund 60 Prozent der Menschen im unteren Einkommensfünftel verblieben über einen Vierjahreszeitraum auch dort. Am oberen Ende sieht es ähnlich aus: Fast 70 Prozent der Menschen im obersten Fünftel haben es geschafft, dort auch zu bleiben.
Teilzeit sorgt für Verdiensteinbruch bei Frauen
Besonders schwer mit dem Aufstieg haben es junge Frauen: Wer zu Karrierebeginn nur wenig verdient, der bleibt auch am unteren Ende. Der Verdienstzuwachs der jungen Frauen ist deutlich geringer als der ihrer männlichen Altersgenossen. Viele derjenigen, die zu Beginn sehr gut verdienen, erleiden dann einen Verdiensteinbruch. Woran das liegt? Wahrscheinlich an Teilzeit-Arbeit oder dem Rückzug aus dem Job, sobald ein Kind da ist.