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Monika Mauerhofer ist seit fast 60 Jahren Gewerkschaftsmitglied. Beigetreten ist sie, weil „ich habe gesehen, dass man etwas verändern kann – gemeinsam mit vielen anderen." Felix Vratny

Mitgliederportrait

Gewerkschaft ist Herzenssache

Monika Mauerhofer hat Generationen von Kolleginnen und Kollegen Mut gemacht – anlässlich des 80. Geburtstages des ÖGB blickt sie zurück und nach vorn

Der ÖGB wird heuer 80 Jahre alt. Seit 1945 setzt er sich für bessere Arbeitsbedingungen, faire Einkommen und den Schutz von Arbeitnehmer:innen ein. Hinter diesem großen Namen stehen viele engagierte Menschen – so wie Monika Mauerhofer. 

Ihr Weg zur Gewerkschaftsarbeit

Sie ist seit fast sechs Jahrzehnten Teil dieser Bewegung. 1967 beginnt sie als diplomierte Kinderkrankenschwester zu arbeiten. Die Arbeitsbedingungen damals? Hart. 48-Stunden-Woche, viele Nachtdienste, kaum Mitspracherecht. „Oft waren es über 60 Stunden pro Woche“, erinnert sie sich. 

Ich bin Gewerkschafterin, weil ich Menschen liebe. Und weil ich glaube, dass man gemeinsam mehr erreichen kann.

Monika Mauerhofer

Aber Monika wollte nicht nur still zusehen, 1976 wird sie aktiv in der Gewerkschaft: „Ich habe gesehen, dass man etwas verändern kann – gemeinsam mit vielen anderen.“ Geregelte Arbeitszeiten, mehr Freizeit, bessere Bezahlung – „all das ist nicht einfach vom Himmel gefallen. Das haben wir gemeinsam mit der Gewerkschaft erkämpft“, erzählt sie stolz.  

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„Wir hören zu, wir handeln“

Was sie an den Gewerkschaften besonders schätzt? Dass sie nahe bei den Menschen sind. „Nicht nur in Büros und Sitzungszimmern Entscheidungen treffen, sondern dort helfen, wo Menschen wirklich arbeiten, im Betrieb“, betont sie. „Wir hören zu, wir handeln, wir sind da, wenn jemand Hilfe braucht.“ Aber um gute Gewerkschaftsarbeit zu leisten, muss man nicht nur ein guter Zuhörer sein, man muss auch die Menschen mögen, ist Monika überzeugt: „Ich bin Gewerkschafterin, weil ich Menschen liebe. Und weil ich glaube, dass man gemeinsam mehr erreichen kann.“

Reformen, die bleiben

Monika hat viele Veränderungen miterlebt – vom Gesundheits- und Krankenpflegegesetz bis hin zum Väterkarenzgesetz. „Das war ein großer Schritt in Richtung Gleichberechtigung. Im Krankenhaus habe ich gesehen, dass viele Väter mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen wollten – und konnten“, erinnert sie sich.  

ÖGB

 Warum es immer Gewerkschaften brauchen wird

Heute ist Monika in Pension, aber ihr Herz schlägt weiter für die Gewerkschaftsarbeit. Wenn sie jungen Arbeitnehmer:innen begegnet, die noch überlegen, Gewerkschaftsmitglied zu werden, sagt sie: „Schau dir deine Situation genau an. Wenn du Hilfe bei Problemen im Betrieb brauchst, die Gewerkschaft steht hinter dir. Und sie kämpft dafür, dass deine Rechte gewahrt bleiben – wenn notwendig, auch vor Gericht.“

80 Jahre ÖGB – das ist nicht nur ein Jubiläum. Es ist auch ein Auftrag, weiterzumachen. 

Für Monika ist klar: Es hat sich viel getan – aber es gibt noch genug zu tun. Herausforderungen gibt es auch heute genug, auch wenn sie anders sind als früher. „Deswegen ist es auch wichtig, dass sich junge Menschen in der Gewerkschaft engagieren. Damit wir weiter für gute Arbeitsbedingungen und für ein gutes Leben für alle kämpfen können“, betont sie.