"Nachgehört / Vorgedacht" - der ÖGB-Podcast
Podcast: Under Pressure – mehr Druck auf Arbeitslose
Wir denken vor, ob strengere Bestimmungen und Strafen Arbeitslose tatsächlich schneller in neue Jobs bringen
Arbeitslose haben eigentlich schon mit genug Vorurteilen zu kämpfen. Dass viele gar nicht arbeiten wollen, ist eines der hartnäckigsten. Als Antwort kommt von der Politik postwendend, die Zumutbarkeitsbestimmungen zu verschärfen. Denn wer nicht arbeiten wolle, müsse mit Entzug des Arbeitslosengeldes bestraft werden.
So einfach ist die Rechnung jedoch nicht. Denn auch wenn sich der Arbeitsmarkt langsam entspannt, kommen immer noch mehr als drei Arbeitslose auf einen offenen Job. Und für viele offene Jos sind die derzeit Arbeitssuchenden nicht qualifiziert. Ganz zu schweigen von den schlechten Arbeitsbedingungen oder niedrigen Löhnen, die all zu oft angeboten werden. Als AußenstehendeR darüber zu urteilen, ist einfach, doch selbst möchte niemand in so einer Situation stecken.
Um Arbeitslose in Beschäftigung zu bringen hat Arbeitsminister Martin Kocher im ZIB 2-Interview im Juli angekündigt, die Kontrollen wieder zu verschärfen. Auch die Zielvorgaben an das AMS wurden erhöht:
Wir haben entschieden, dass wir eine neue Zielvorgabe dem AMS geben. Und zwar, dass Vermittlung ganz wichtig ist, und dass auch die Verbindlichkeit dieser Vermittlung über Sanktionen sichergestellt wird - wenn gegen die bestehenden Zumutbarkeitsbestimmungen verstoßen wird.
In der Coronaphase waren wir da etwas nachsichtiger. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, um eben auch wieder die bestehenden Möglichkeiten auch klar durchzusetzen.
Mit Alexander Prischl, ÖGB-Arbeitsmarktexperte, und AMS Vorstand Herbert Buchinger denken wir in Folge 30 von „Nachgehört – Vorgedacht“ vor, wie groß die Masse an sogenannten Arbeitsverweigerern wirklich ist, was es braucht, um den Arbeitsmarkt zu beleben und ob schärfere Sanktionen tatsächlich das richtige Mittel sind.
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