Weniger Arbeit, mehr vom Leben
35 Stunden Arbeit, drei freie Tage und gleich viel Geld - für jedeN!
Die Beschäftigten haben gesprochen und „Tractive” hat ihnen zugehört. Am 1. Juli startet das oberösterreichische Unternehmen in die Zukunft
In eine buchstäblich neue Zeitrechnung starten die rund 175 Beschäftigten der Firma Tractive in Pasching in Oberösterreich: Ab 1. Juli reduziert sich ihre Arbeitszeit auf 35 Stunden pro Woche. Die Menschen arbeiten dann nur mehr an vier statt an fünf Tagen.
Wichtig: Am Gehalt bzw. Lohn ändert sich nichts – es gibt also das gleiche Geld für deutlich weniger Arbeitszeit.
Wir wollen neu denken und neu arbeiten.
Das ist ein neues Format der Erwerbsarbeit.
Wunsch der Beschäftigten
„Der Wunsch nach einer Arbeitszeitverkürzung ist von den ArbeitnehmerInnen selbst gekommen”, erzählt Marlene Kampelmüller, Leiterin der Personalabteilung bei Tractive, im Gespräch mit oegb.at.
Die MitarbeiterInnen wurden gehört und die Firma hat sich entschlossen, bei der Arbeitszeit den Rotstift anzusetzen und deutlich zu kürzen.
Mehr Zeit fürs Leben
“Lange Arbeitswochen führen bei vielen Menschen zu geistiger Erschöpfung und gesundheitlichen Beschwerden. Durch die 4-Tage-Woche möchten wir diesen Beschwerden vorbeugen, Burnouts vermeiden und unsere MitarbeiterInnen gesünder und zufriedener machen”, erklärt Michael Hurnaus, Gründer und Geschäftsführer von Tractive.
Weniger Stress, mehr Lebensqualität und bessere Gesundheit lautet die Devise.
Mit der 4-Tage-Woche möchten wir unsere MitarbeiterInnen gesünder und zufriedener machen.
Format der Zukunft
Das Unternehmen ist überzeugt, dass kürzere Arbeitszeiten die Zukunft der Arbeitswelt sind. „Wir wollen neu denken und neu arbeiten. Das ist ein neues Format der Erwerbsarbeit. Gemeinsam schaffen wir das”, so Kampelmüller.
Dieses neue Format bringt natürlich auch Änderungen für die Beschäftigten - unter anderem sollen Sitzungen straffer organisiert werden und: „vielleicht braucht man das eine oder andere Meeting ja eigentlich gar nicht und erspart sich so viel Zeit.”
Die Aussicht auf mehr Zeit für Familie, Freunde und Hobbys soll aber auch die Produktivität und Motivation der Beschäftigten ankurbeln. Außerdem sollen kürzere Arbeitszeiten auch neue Fachkräfte anlocken, betont Kampelmüller: „Wir wollen gute Leute und ihnen muss man was bieten.”
Sprung ins kalte Wasser
Spannend wird der Start in die kurzen Arbeitswochen für die Beschäftigten, aber auch für das Unternehmen, sagt Kampelmüller. „Die Menschen können es kaum fassen, weil es wirklich ungewöhnlich ist, dass man 3 Tage pro Woche frei hat. Aber wir sind überzeugt, wir schaffen das und wir wollen unserem tollen Team etwas zurückgeben und auf die Beschäftigten schauen!”