Löhne rauf
4 Gründe, warum es für jeden Beschäftigten 2.000 Euro Mindestlohn geben muss
Ein kollektivvertraglicher Mindestlohn bzw. Mindestgehalt von 2.000 Euro für eine Vollzeitstelle ist ab sofort die Zielvorgabe der kommenden Lohn- und Gehaltsverhandlungen
Von Arbeit muss man leben können. Was logisch klingt, sieht in der realen Welt vieler Arbeitnehmer:innen anders aus. Für sie bieten ihre Vollzeitjobs immer weniger Einkommen zum Leben.
Der ÖGB hat daher ein klares Ziel für alle Beschäftigten in Österreich: Die Mindestlöhne und -gehälter aller Arbeitnehmer:innen müssen auf 2.000 Euro brutto angehoben werden.
Hier sind 4 Gründe, warum die Zeit überreif für 2.000 Euro Mindestlohn/-gehalt ist:
1. Über 800.000 Menschen profitieren von 2.000 Euro Mindestlohn – vor allem Frauen
Rund 20 Prozent der Beschäftigten haben noch immer einen Kollektivvertrags-Lohn bzw. -Gehalt unter 2.000 Euro brutto. Bei insgesamt 4 Millionen Beschäftigten sind das rund 800.000 Arbeitnehmer:innen.
Profitieren würden aber natürlich auch Teilzeitbeschäftigte, denn steigende Monatseinkommen bedeuten auch steigende Stundenlöhne. Und gerade in den Niedriglohnbranchen gibt es einen besonders hohen Anteil an Teilzeitbeschäftigten – und darunter besonders viele Frauen.
Eine Erhöhung der Mindestlöhne und -gehälter auf 2.000 Euro in allen Kollektivverträgen kommt daher vor allem vielen Frauen zugute.
2. 2.000 Euro Mindestlohn sichern die Kaufkraft
Rekordinflation und Teuerungswelle haben die Kaufkraft der Menschen massiv beschnitten. Höhere Mindesteinkommen und somit mehr Geld am Konto sind ein Gebot der Stunde.
Der derzeitige Inflationsanstieg führt dazu, dass laut Schätzungen mittlerweile 35 Prozent aller Haushalte entweder ihre Ersparnisse anzapfen oder sich verschulden müssen, um überleben zu können.
Armutsgefährdung ist kein Randphänomen mehr. Sie ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen.
3. 2.000 Euro Mindestlohn helfen den Menschen ein gutes Leben zu führen und sind wichtig für die Demokratie!
Menschen mit niedrigem Einkommen sind von vielen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens ausgeschlossen.
Es fehlt schlicht das Geld für Kino- oder Konzertbesuche, geschweige denn dafür, einen Abend im Restaurant verbringen zu können oder FreundInnen nachhause einzuladen.
Menschen mit niedrigem Einkommen haben oft auch das Gefühl, am Rande der Gesellschaft zu stehen, und beteiligen sich daher auch weniger an der Demokratie.
Sie fühlen sich ausgegrenzt, gehen seltener zu Wahlen, sind daher kaum repräsentiert und werden letztlich auch seltener von politischen Parteien angesprochen.
4. Höhere Mindestlöhne sichern Arbeitsplätze
Lebensmittel, Energie aber auch Wohnen werden in den letzten Monaten immer teurer.
Jede Erhöhung der Löhne und Gehälter der Beschäftigten wird unmittelbar für diese Kosten verwendet und fließt unmittelbar in den Konsum.
Diese Einkommenserhöhungen landen also nicht auf Sparbüchern, sondern kurbeln unsere Wirtschaft an und sichern Arbeitsplätze.
Wohnen, Lebensmittel, Energie - es bleibt teuer. Und trotzdem wird praktisch nichts gegen die viel zu hohe Inflation getan.
Wir sagen: Ein gutes Leben muss leistbar sein. Deshalb setzen wir am 20. September ein starkes Zeichen mit einer Menschenkette ums Parlament.