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Starkes Verhandlungsteam
Faire Arbeitsbedingungen und gerechte Löhne und Gehälter werden nur durch die Verhandlungsmacht der Gewerkschaften gesichert Rawpixel.com – stock.adobe.com

Kollektivvertrag

Darum müssen KV-Verhandlungen auf Branchenebene bleiben

Wer Lohnverhandlungen auf die Betriebsebene verlagern will, zielt darauf ab, Arbeitnehmer:innen zu schwächen und Arbeitsbedingungen zu verschlechtern

Pünktlich zum Start der Herbstlohnrunde geistert ein altbekannter neoliberaler Vorschlag durch die Medien: Man solle die Kollektivvertragsverhandlungen doch von der Branchenebene auf die betriebliche Ebene verlagern, weil dort „der Kontakt zur wirtschaftlichen Realität am höchsten sei” und weil eine solche Verlagerung der „Wettbewerbsfähigkeit” dienen würde.

In Wahrheit zielt dieser Vorschlag darauf ab, die Verhandlungsmacht der Arbeitnehmer:innen zu schwächen, die Arbeitsbedingungen zu verschlechtern und den Einfluss der Gewerkschaften zu verringern, um die Profite der Unternehmen zu steigern.

Deshalb steht für die Gewerkschaftsbewegung zweifelsfrei fest: Kollektivvertragsverhandlungen müssen auf Branchenebene bleiben.

„Tariföffnung” führt zu schlechteren Arbeitsbedingungen

Genauso würde eine „Tariföffnung”, die es Betrieben ermöglichen soll, den Kollektivvertrag zu unterlaufen und weniger als darin vorgesehen zu zahlen, Lohnsenkungen fördern und den Wettbewerb zwischen Betrieben verschärfen, was langfristig auf Kosten der Arbeitnehmer:innen ginge.

Die Entwicklungen in Ländern wie Deutschland, Spanien und Griechenland zeigen die negativen Folgen einer solchen Politik auf: massive Einkommenskürzungen, Niedriglohnsektoren und die Aushöhlung von Arbeitnehmer:innenrechten.

Jede Verschiebung in Richtung Betriebsebene würde dazu beitragen, kollektivvertragliche Mindeststandards Schritt für Schritt in Frage zu stellen und den Druck auf Betriebsräte und Belegschaften massiv zu erhöhen – mit der Folge, zum Beispiel schlechtere Löhne zu akzeptieren, um die wirtschaftliche Position des Betriebes zu verbessern.

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Branchenweite Kollektivverträge sichern faire Einkommen

Deshalb ist es so wichtig, dass 98 Prozent der Arbeitsverhältnisse in Österreich durch überbetriebliche, branchenweit gültige Kollektivverträge abgesichert sind. Dieses Grundprinzip verhindert nicht nur, dass die wirtschaftliche Konkurrenz von Unternehmen auf dem Rücken der Arbeitnehmer:innen ausgetragen wird. Es ist zudem ein zentrales Instrument zur Sicherung fairer Löhne und Gehälter, gerechter Arbeitsbedingungen und um die Machtverhältnisse zwischen Unternehmen und Beschäftigten auszugleichen.

Branchenweit gültige Kollektivverträge verhindern, dass einzelne Arbeitnehmer:innen der Macht der Arbeitgeber schutzlos ausgeliefert sind. Gerade in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit sind sie deshalb ein wichtiges Instrument, um die Interessen der Beschäftigten zu schützen und zu verhindern, dass Unternehmen ihre Profite auf Kosten der Arbeitsbedingungen steigern.

Wir werden uns nicht spalten lassen

Wer also fordert, die Lohn- und Gehaltsverhandlungen von der Branche in den Betrieb zu verlagern, verfolgt das Ziel, die Kollektivverträge auszuhöhlen und die Profite auf Kosten der Arbeitnehmer:innen zu steigern.

Eine Schwächung der Kollektivverträge würde nicht nur die Löhne und Gehälter drücken, sondern auch den sozialen Zusammenhalt und die Solidarität unter den Beschäftigten gefährden. Gerade in einer Zeit, in der soziale Ungleichheit zunimmt, ist es entscheidend, die Errungenschaften der Kollektivverträge zu verteidigen und die Solidarität unter allen Beschäftigten zu stärken.

Die Sicherung fairer Arbeitsbedingungen und gerechter Löhne und Gehälter ist nur durch eine starke kollektive Verhandlungsmacht möglich – und um diese zu erhalten, dürfen und werden wir uns nicht spalten lassen.

Jedes Jahr gibt es mehr Geld für dich!

In den KV-Verhandlungen setzen deine Gewerkschaften Lohn- oder Gehaltserhöhungen durch.

Dadurch wird dein Lohn oder dein Gehalt unter anderem an die gestiegenen Preise angepasst und du kannst dir wieder mehr leisten.

Die Gewerkschaften verhandeln aber auch noch über vieles mehr: zum Beispiel über dein Weihnachts- und Urlaubsgeld.

Das alles steht dann in dem Kollektivvertrag, der für dich gilt.

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