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	 Wer Weihnachtsgeld bekommt, wer es nicht bekommt und wann es am Konto sein muss
Das Weihnachtsgeld ist eine sogenannte Sonderzahlung, wurde von Gewerkschaften erkämpft und ist in den Kollektivverträgen verankert. Kalim – stock.adobe.com

Mehr Geld

Das musst du übers Weihnachtsgeld wissen

Wer es bekommt, wie hoch es sein muss und wann das Extra-Geld am Konto landet. oegb.at beantwortet die wichtigsten Fragen zum Weihnachtsgeld.

Wer bekommt Weihnachtsgeld in Österreich?

Praktisch alle Arbeitnehmer:innen in Österreich. Für 98 Prozent der Arbeitnehmer:innen in Österreich gilt ein Kollektivvertrag und sie haben daher Anspruch auf Weihnachtsgeld. Weihnachtsgeld - oder auch 13. Monatsgehalt bzw. -lohn genannt - ist eine sogenannte Sonderzahlung, wurde von Gewerkschaften erkämpft und ist in den Kollektivverträgen verankert.

Regelt weder Kollektivvertrag noch Arbeitsvertrag das Weihnachtsgeld, besteht auch kein Recht darauf. Für freie Dienstnehmer:innen, da für diese kein Kollektivvertrag gilt, gibt es keine generelle Vereinbarung und daher auch keine Sonderzahlungen – also weder Weihnachtsgeld noch Urlaubsgeld.

Bekomme ich Weihnachtsgeld, wenn ich Teilzeit arbeite?

Ja, auch wenn du teilzeitbeschäftigt bist, hast du Anspruch auf Weihnachtsgeld.

Bekomme ich Weihnachtgeld, wenn ich geringfügig arbeite?

Ja, auch geringfügig Beschäftigte bekommen Weihnachtsgeld.

Bekomme ich Weihnachtsgeld, wenn ich Lehrling in?

Ja, auch Lehrlinge sind Arbeitnehmer:innen und haben Anspruch auf Weihnachtgeld.

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Wichtiger Tipp: Sollte ein Anspruch auf Weihnachtsgeld bestehen, der Arbeitgeber es aber nicht bezahlen, ist es am besten, sich direkt an den Betriebsrat, die zuständige Gewerkschaft oder die Arbeiterkammer zu wenden

Wie hoch ist das Weihnachtsgeld?

Wie hoch das Weihnachtsgeld ist, hängt vom Kollektivvertrag ab. Normalerweise beträgt das Weihnachtsgeld einen Monatslohn bzw. -gehalt und das auch noch steuerlich begünstigt. Überstunden und Prämien werden nur dann in die Berechnung des Weihnachtsgeldes miteinbezogen, wenn das der Kollektivvertrag vorsieht oder es eine Vereinbarung mit dem Arbeitgeber gibt.

Bei Teilzeitbeschäftigten allerdings müssen regelmäßige Mehrstunden (nicht Überstunden!) beim Weihnachtsgeld immer berücksichtigt werden. 

Wie berechnet man das Weihnachtsgeld?

Voraussetzung für das volle Weihnachtsgeld ist die Beschäftigung während des gesamten Kalenderjahres. In diesem Fall beträgt das Weihnachtsgeld etwas mehr als einen normalen Monatslohn bzw. -gehalt – mehr deshalb, weil beim Weihnachtsgeld weniger Steuern bezahlt werden müssen.

Hast du nicht das ganze Jahr gearbeitet, du hast mitten im Jahr gekündigt oder begonnen, dann bekommst du eine anteilige Auszahlung für die Monate, die du gearbeitet hast. 

Hast du etwa ein halbes Jahr bei deinem aktuellen Arbeitgeber verbracht, beträgt auch das Weihnachtsgeld nur in etwa die Hälfte deines Monatseinkommens. Auch wenn du erst einen Monat gearbeitet hast, bekommst du normalerweise Weihnachtsgeld – das wäre dann ungefähr ein Zwölftel deines normalen Monatseinkommens.

Wann bekomme ich das Weihnachtsgeld?

Wann das Weihnachtsgeld bezahlt werden muss, hängt vom Kollektivvertrag ab. Es kann zum Beispiel in zwei Teilbeträgen erfolgen und übers Kalenderjahr aufgeteilt werden. In den meisten Fällen muss es aber Ende November oder Anfang Dezember am Konto der Arbeitnehmer:innen sein.

Ist das Weihnachtsgeld gesetzlich geregelt?

Nein. Viele glauben noch immer, dass Weihnachts- und Urlaubsgeld gesetzlich geregelt wären. In Wahrheit sichern nur starke Gewerkschaften das Weihnachts- und Urlaubsgeld der Arbeitnehmer:innen. Es ist eine sogenannte Sonderzahlung und wird in den Kollektivverträgen verankert.

WEIHNACHTSGELD IST KEIN GESCHENK DES HIMMELS

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In unserem Podcast denken wir vor, warum es ein schwerer Fehler wäre, in der aktuellen Krise das Weihnachtsgeld zu beschneiden, wie es über unsere Grenzen hinweg mit Weihnachtsgeld aussieht und was es mit Weihnachtsgeldbetrügern auf sich hat! Jetzt reinhören:

Bekomme ich Weihnachtsgeld, wenn ich in Kurzarbeit bin?

Ja, du bekommst dein Weihnachtsgeld ganz normal in gleicher Höhe, wie wenn du nicht in Kurzarbeit wärst.

Bekomme ich als Pensionist:in Weihnachtsgeld?

Ja, auch Pensionist:innen bekommen Weihnachtsgeld. Für Pensionist:innen heißt es Pensionssonderzahlung und wird im April und Oktober ausbezahlt.

Bekomme ich Weihnachtsgeld, wenn ich arbeitslos bin?

Jein. Wenn du arbeitslos bist, bekommst du monatlich, also zwölf Mal im Jahr, eine Arbeitslosenunterstützung. Diese errechnet sich aus dem Taggeld, das monatlich ausbezahlt wird. Die Höhe bezieht sich auf dein Einkommen vor der Arbeitslosigkeit. Für die Berechnung des Arbeitslosengeldes werden ABER Weihnachts- und Urlaubsgeld deines vergangenen Jobs miteinbezogen. 

Bekomme ich Weihnachtsgeld, wenn ich nicht das ganze Jahr gearbeitet habe?

Ja. Auch wenn du nicht das ganze Jahr gearbeitet hast, bekommst du Weihnachtsgeld. Du bekommst es anteilig für die Monate, die du bei deinem aktuellen Arbeitgeber gearbeitet hast. Also etwa ein Viertel deines normalen Einkommens, wenn du erst drei Monate dort gearbeitet hast.

Bekomme ich Weihnachtsgeld, wenn ich kündige oder gekündigt werde?

Wenn man selbst kündigt oder gekündigt wird, dann hat man in der Regel Anspruch auf ein anteiliges Weihnachtsgeld. Die Höhe berechnet sich nach den Monaten, die man im aktuellen Jahr gearbeitet hat. Die genauen Details wie hoch der Anspruch auf Weihnachtsgeld ist, richten sich nach dem jeweiligen Kollektivvertrag.