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Taschenrechner, Geldscheine und Kugelschreiber liegen auf einer Gehaltsabrechnung
Der Lohn bzw. Gehaltszettel und seine Abkürzungen Stockfotos-MG – stock.adobe.com

Einkommen

Lohnzettel – einfach erklärt

Bruttolohn, Lohnsteuer, Sozialversicherung – was bedeutet das eigentlich und wieso werden diese Beiträge abgezogen?

Früher landete er auf dem Schreibtisch der Arbeitnehmer:innen, heute wird er in vielen Betrieben digital übermittelt: der Lohn- bzw. Gehaltszettel. Das spart zwar viel Papier, aber der Inhalt des Lohnzettels ist nach wie vor für viele arbeitende Menschen ein einziges Rätsel. 

Im Grunde ist der Lohn- bzw. Gehaltszettel nichts anderes als eine schriftliche Entgeltabrechnung. Damit sollen Arbeitnehmer:innen nachvollziehen können, wie sich ihr Einkommen zusammensetzt. Anders gesagt: Er soll verständlich werden, wie aus Brutto Netto wurde.

Um den Lohn- bzw. Gehaltszettel zu verstehen, beantwortet oegb.at die wichtigsten Fragen zum Thema. 

Das solltest du wissen: 

  • Seit 2016 müssen alle Arbeitnehmer:innen in Österreich einen Lohn- bzw. Gehaltszettel bekommen.
  • Es gibt keinen einheitlichen Lohn- bzw. Gehaltszettel. Dieser kann von Betrieb zu Betrieb anders aussehen.

Was bedeutet die Abkürzungen auf dem Lohnzettel?

BMGL = Bemessungsgrundlage

SV = Sozialversicherung

SZ = Sonderzahlung

LSt = Lohnsteuer 

Lfd. = laufend

EStG = Einkommenssteuergesetz

AVAB, AEAB = Alleinverdienerabsetzbetrag, Alleinerzieherabsatzbetrag  
SV-Tage = ist der Beitragszeitrum für den Sozialversicherungbeiträge geleistet werden (=30 Tage) 

LSt-Tage = Anzahl der Tage für die Arbeitnehmer:innen Lohnsteuer zahlen

DB/DZ/KO = Lohnnebenkosten, die vom Arbeitgeber monatlich an das Finanzamt zu übermitteln sind

Nacht = gibt an, ob es Nachtzuschlag gibt oder nicht 

Beitrag SZ = Werden Sonderzahlungen (zum Beispiel Urlaubs- oder Weihnachtgeld) oder sonstige Bezüge im Abrechnungsmonat ausbezahlt, sind die Beiträge zur SV und LSt für diese getrennt von den lfd. Bezügen (Gehalt, Zulagen u.s.w.) auszuweisen

BVK Beitrag = Höhe des monatlichen Beitrags an die die betriebliche Mitarbeiter- und Selbständigenvorsorgekasse. 

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Was ist ein Lohn- bzw. Gehaltszettel?

Einfach gesagt handelt es sich beim Lohn- bzw. Gehaltszettel um eine schriftliche Entgeltabrechnung. Denn wer in einem unselbstständigen Arbeitsverhältnis ist und dafür monatlich Geld überwiesen bekommt, bekommt auch einen Lohn- bzw. Gehaltszettel. Auf diesem sind Einkünfte, Abzüge und schließlich der Nettobezug übersichtlich aufgelistet.  

Was ist der Unterschied zwischen einem Lohn- und Gehaltszettel?

Im Prinzip ist es dasselbe. In Österreich wird die Zahlung bei Angestellten als Gehalt und bei Arbeiter:innen als Lohn bezeichnet. Kurz gesagt, die Bezeichnung ist unterschiedlich, aber das Dokument ist dasselbe.   

Was muss auf dem Lohnzettel unbedingt angeführt sein?

Der Bruttobezug, die Lohnsteuer, die Sozialversicherungsbeiträge und die Bemessungsgrundlage für die Sozialversicherung sowie für die Lohnsteuer müssen angegeben werden. Die meisten Lohn- bzw. Gehaltszettel beinhalten weitere Angaben wie etwa

  • Nettobezug,
  • Betriebsratsumlage,
  • Gewerkschaftsbeitrag,
  • Höhe des in Anspruch genommenen Familienbonus plus oder 
  • die Bemessungsgrundlage und den geleisteten Beitrag an die betriebliche Mitarbeitervorsorgekasse bei der Abfertigung NEU.
  • Restliche Urlaubstage

Von wem bekomme ich den Lohn- bzw. Gehaltszettel?

Seit 2016 müssen alle Arbeitnehmer:innen in Österreich von ihrem Arbeitgeber einen Lohn- bzw. Gehaltszettel bekommen. Meistens wird der Lohnzettel am Monatsende, manchmal aber auch erst innerhalb von zwei Wochen nach Monatsende übermittelt. Damit können Beschäftigte überprüfen, ob alles richtig abgerechnet wurde.   

Wie lange sollte ich meinen Lohn-bzw. Gehaltszettel aufbewahren?

7 Jahre – egal, ob in Papierform oder digital.  Arbeitsrechtlich verjähren die meisten Ansprüche nach spätestens 3 Jahren. Ganz, ganz wenige nach 30 Jahren. 

Wie oft bekomme ich einen Lohnzettel?

Pro Monat wird ein Lohn- bzw. Gehaltszettel vom Arbeitgeber übermittelt. Außerdem bekommt man auch einen Jahreslohnzettel – falls nicht, einfach beim Arbeitgeber nachfragen.  

GUT ZU WISSEN:

Wozu der Lohnzettel – oder der Jahreslohnzettel – gut ist? Die Entgeltabrechnung brauchst du zum Beispiel als Einkommensnachweis, wenn du in eine neue Wohnung einziehst oder in der Bank einen Kredit beantragst.  

Sehen alle Lohnzettel gleich aus?

Nein, es gibt keinen einheitlichen Lohn- bzw. Gehaltszettel. Vielmehr kann dieser je nach Betrieb anders aufgebaut sein, auch sind manche detaillierter als andere.  

Ich bekomme meinen Lohnzettel elektronisch. Ist das erlaubt?

Ja, das ist erlaubt. Die Abrechnung muss schriftlich, übersichtlich und vollständig sein und kann alternativ auch digital zur Verfügung gestellt werden. Jedoch musst du jederzeit auf den Lohnzettel zugreifen können. Dein Arbeitgeber muss in diesem Fall Vorkehrungen treffen, wie der Zugang zum Gehaltszettel gelöst wird.  

ÖGB-Tipp: 
Wer keinen Lohn- bzw. Gehaltszettel bekommt, kann diesen notfalls vom Arbeitgeber einklagen. Informiere dich am besten bei deiner Gewerkschaft. www.oegb.at/gewerkschaften

Worauf muss ich bei meinem Lohn- bzw. Gehaltszettel achten?  

  • Prüfe regelmäßig, ob das Bruttoeinkommen korrekt angegeben ist. Aber Achtung: Das Bruttoeinkommen kann sich jährlich aufgrund von KV-Erhöhungen oder Gehaltserhöhungen ändern.
  • Schaue nach, ob eventuelle Zuschläge oder Bonuszahlungen angeführt sind.
  • Überprüfe, ob Angaben zu Überstunden oder Zulagen für Schicht- oder Nachtarbeit richtig sind.
  • Bewahre deine Lohn- bzw. Gehaltszettel sorgfältig auf. Bei Bedarf solltest du sie schnell zur Hand haben, um etwaige Unstimmigkeiten oder Fehler rasch klären zu können.