Mitbestimmung
Nach jahrelangem Widerstand erstmals Betriebsrat bei ADA
Gewerkschaft Bau-Holz: „Diese Wahl war enorm wichtig – wir sitzen jetzt mit am Tisch”
Vor kurzem ist in der Polstermöbelfabrik ADA im oststeirischen Anger (Bezirk Weiz) eine neue Ära angebrochen: Erstmals nach 66 (!) Jahren wurden dort Betriebsräte - je einer für die Angestellten und die Arbeiter:innen - gewählt.
Damit haben die über 400 Beschäftigten des Traditionsunternehmens eine starke Stimme, die sich für ihre Rechte einsetzt.
Jahrelanger Widerstand
Der Weg zur Belegschaftsvertretung war lang und steinig, wie Andreas Linke, Landesgeschäftsführer der Gewerkschaft Bau-Holz in der Steiermark, erzählt: „Die Firma hat sich jahrelang gewehrt und ist auch mit Kolleginnen und Kollegen, die einen Betriebsrat gründen wollten, nicht gerade zimperlich umgegangen.“
Diese Wahl war von enormer Wichtigkeit, weil wir jetzt mitgestalten können. Die Firma kann nicht mehr einfach machen, was sie will.
Schnelle Reaktion
Eine „Nacht- und Nebelaktion des Unternehmens“, wie Linke es nennt, hat dann schließlich das Fass zum Überlaufen gebracht und war auch der Auslöser für die Betriebsratswahl: „Die Geschäftsleitung hat an einem Freitagvormittag die Beschäftigten informiert, dass die Produktion größtenteils nach Ungarn und Rumänien ausgelagert wird.
Gemeinsam mit dem ÖGB und der GPA haben wir dann übers Wochenende eine Info-Aktion geplant und sind am Montag um 5 Uhr in der Früh mit Infomaterial auf der Straße gestanden.“ So ist der Stein ins Rollen gekommen und wenig später ist die Betriebsratswahl über die Bühne gegangen.
„Der Druck auf die Firma war groß, lokale Medien haben uns auch unterstützt“, erinnert sich der Landesgeschäftsführer.
Starke Vertretung
„Diese Wahl war von enormer Wichtigkeit, weil wir jetzt mitgestalten können“, betont Linke: „Die Firma kann in dieser angespannten Situation nicht einfach machen, was sie will. Wir sitzen jetzt mit am Tisch.
Es geht auch darum, dass wir mögliche Sozialpläne mitverhandeln können für jene Kolleginnen und Kollegen, die ihre Jobs verlieren könnten.“ In den kommenden Wochen gibt es weitere Gespräche mit der Firmenführung.
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