BR-Kampagne: Sei du die starke Stimme!
USA: Das Land der unbegrenzten Ausbeutung
Warum US-Gewerkschaften beim Blick nach Österreich der Mund offen bleibt
Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld oder auch jährliche Einkommenserhöhungen – das sind keine Geschenke für die Beschäftigten in Österreich; es gibt sie nur dank starker Gewerkschaften und BetriebsrätInnen.
Komplett anders ist die Situation in den USA. Hier schauen die Beschäftigten durch die Finger und sind ihren Arbeitgebern mehr oder weniger schutzlos ausgeliefert.
Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten sind die Möglichkeiten der Beschäftigten also sehr wohl eingeschränkt. Doch: Warum ist das eigentlich so?
Gewerkschaften in den USA waren bei Unternehmern regelrecht verhasst und wurden immer weiter zurückgedrängt.
Unbequeme Gewerkschaften
„Einer der Hauptgründe dafür ist schlicht und einfach, dass Mitbestimmung der ArbeitnehmerInnen nicht gewollt ist. Das hat eine lange Tradition“, erklärt Marcus Strohmeier, Internationaler Sekretär des ÖGB.
Zu Beginn des frühen 20. Jahrhunderts wurde die US-Politik immer wirtschaftsfreundlicher und Unternehmer wie der Autobauer Henry Ford konnten nach Belieben schalten und walten, sprich ihre Beschäftigten ausbeuten.
„Ford hat Gewerkschaften regelrecht gehasst. Sie waren bei seinem Auspressen der Menschen natürlich höchst unerwünscht und wurden immer weiter zurückgedrängt“, so Strohmeier.
Beschäftigte als Freiwild
In den USA befinden sich die Gewerkschaften seit den 1940er Jahren in einer Abwärtsspirale. Für die Beschäftigten hat das teils dramatische Auswirkungen.
Es herrscht völlige Willkür, berichtet Strohmeier: „Beschäftigte haben keinen Kündigungsschutz. Alles läuft nach dem Prinzip ‚Hire and Fire‘. Arbeitsverträge gibt es kaum, Mindestlöhne werden nicht eingehalten. Von regelmäßigem Urlaubs- oder Weihnachtsgeld können die Beschäftigten nur träumen.“
Mitbestimmung im Unternehmen wie auch BetriebsrätInnen bleiben weiterhin ein scheinbar unerreichbares Ziel der US-Gewerkschaften.
US-GewerkschaftsvertreterInnen sind immer völlig von den Socken, wie gut unser System der betrieblichen Mitsprache ist.
Vorbild Österreich
Gerade, wenn es um die Institution Betriebsrat geht, schaut man neidisch auf Östererich. Wenn GewerkschaftsvertreterInnen aus den USA bei uns zu Gast sind, „sind sie immer völlig von den Socken, wie gut unser System der betrieblichen Mitsprache ist.“
Das österreichische System hat auch eine lange Tradition: Mit dem 1919 verabschiedeten Betriebsrätegesetz haben wir weltweit einen neuen Standard geschaffen.
Damit es in heimischen Betrieben auch in Zukunft fair abläuft, brauchen wir viele neue BetriebsrätInnen.
Sei auch du eine starke Stimme und gründe einen Betriebsrat!
Alles Infos unter www.mir-reichts.at oder unter der Nummer 0800 22 12 00 60