Gemeinsam stark
Darum solltest du als junge Frau noch 2024 einer Gewerkschaft beitreten
Es lohnt sich, Mitglied in einer Gewerkschaft zu sein - egal, ob du studierst, arbeitest oder eine Ausbildung machst. Vor allem für Frauen kann eine Gewerkschaftsmitgliedschaft hilfreich sein. Warum, erfährst du hier.
Wenn du weiblich und unter 30 bist, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass du kein Gewerkschaftsmitglied bist. Denn, obwohl die Tendenz seit Jahren steigt, sind Frauen in der Gewerkschaft noch immer in der Unterzahl. Dabei sind Gewerkschaften eine der besten Erfindungen der letzten 100 Jahre. Eine Mitgliedschaft lohnt sich auch dann, wenn es in deinem Unternehmen keinen Betriebsrat gibt oder außer dir niemand Gewerkschaftsmitglied ist. Vor allem für Frauen gibt es viele Vorteile.
Weil dir die Gewerkschaft den Rücken stärkt
Was die Mietervereinigung für den Bereich Wohnen ist, sind Gewerkschaften für die Arbeitswelt. Wenn dein Vermieter die Miete erhöht und du dir nicht sicher bist, ob er das einfach so machen darf, fragst du bei der Mietervereinigung nach. Und wenn du das Gefühl hast, dass dein Vorgesetzter dich nicht fair behandelt und du nicht weißt, wie du dich dagegen wehren kannst, kannst du dich als Gewerkschaftsmitglied an deine Gewerkschaft wenden.
Weil du nicht aufgrund deines Geschlechts diskriminiert werden darfst
Leider ist es auch heute noch in vielen Unternehmen üblich, dass Frauen aufgrund ihres Geschlechts diskriminiert werden, etwa bei Beförderungen oder Gehaltserhöhungen. Und dies, obwohl sich diese Diskriminierung leicht vermeiden ließe, etwa mit diskriminierungsfreien Einstellungsverfahren und Entlohnungsstrukturen, mit Arbeitszeiten, die die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglichen oder indem wir Sexismus entschieden entgegentreten. Genau dafür setzen sich die Gewerkschaften ein. Mit deinem Mitgliedsbeitrag unterstützt du ihren Einsatz für deine Rechte auf dem Arbeitsmarkt. Außerdem genießt du als Gewerkschaftsmitglied kostenlosen Rechtsschutz in arbeits- und sozialrechtlichen Fragen, zum Beispiel wenn dir eine Beförderung verwehrt wird, nur weil dein Vorgesetzter meint, du könntest bald Nachwuchs bekommen.
Als ÖGB-Mitglied hast du kostenlosen Anspruch auf Rechtsschutz und Rechtsberatung in arbeits-, dienst- und sozialrechtlichen Fragen. Der Rechtsschutz deckt die Kosten für Anwältin oder Anwalt, Expertisen und Gerichtsverhandlungen. Er besteht für alle Streitigkeiten im Zusammenhang mit beruflichen und gewerkschaftlichen Tätigkeiten oder mit den Sozialversicherungen. Der ÖGB vertritt deine Interessen als Mitglied bei gerichtlichen und außergerichtlichen Streitigkeiten.
Mehr dazu: https://www.oegb.at/vorteile-und-leistungen#rechtsschutz
Weil Entgeltunterschiede aufgrund des Geschlechts unzulässig sind
In Österreich gilt nach wie vor das Sprichwort: Reden ist Silber, Schweigen ist Gold. Vor allem über das Einkommen wird nicht gesprochen, in vielen Betrieben wird daher nur hinter vorgehaltener Hand spekuliert, was der Kollege oder die Kollegin in etwa verdient. Die Folge dieser Intransparenz ist, dass Frauen bei der Bezahlung vergleichsweise schlechter abschneiden. Und das, obwohl es ganz klare Regeln gibt, wann ein Einkommensunterschied gerechtfertigt ist und wann nicht.
Das Gleichbehandlungsgesetz schreibt bereit seit 1979 vor, dass das Entgeltunterschiede allein aufgrund des Geschlechts unzulässig sind. Wenn es in deinem Fall zu einer Diskriminierung gekommen ist und die Unternehmensleitung keine Notwendigkeit sieht, das zu ändern, kannst du dich an deinen Betriebsrat wenden, einen Antrag an die Gleichbehandlungsanwaltschaft stellen oder eine Klage beim Arbeits- und Sozialgericht einbringen. Als Gewerkschaftsmitglied kannst du einen Antrag auf Rechtsschutz bei deiner Gewerkschaft stellen.
Weil niemand Mobbing hinnehmen muss
Mobbing ist ein sehr ernstes Problem. Und es ist nur eines von vielen Problemen, die im Laufe des Lebens am Arbeitsplatz auftreten können. Schlechte Arbeitsbedingungen, Überstunden, sexuelle Belästigung und Mobbing müssen nicht ertragen werden! Betriebsräte, Personalvertreter sowie Jugendvertrauensräte, die durch die Gewerkschaften unterstützt werden, stehen dir bei der Bewältigung dieser Probleme mit Rat und Tat zur Seite. Zum Beispiel als Vermittler in einem klärenden Gespräch oder bei der Kontaktaufnahme mit deiner Gewerkschaft. Denn kein Gewerkschaftsmitglied muss derartige Situationen alleine bewältigen.
Weil dich Fortbildungen im Job weiterbringen
Gerade in Zeiten der Digitalisierung und des Klimawandels, aber auch beim Wiedereinstieg in den Beruf, etwa nach der Karenz, entscheiden Weiterbildungen oft über die zukünftigen Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt. Besonders für Frauen sind gute Weiterbildungsangebote daher grundlegend für ihren beruflichen Werdegang. Der VÖGB (Verband Österreichischer Gewerkschaftlicher Bildung) bietet dir als Mitglied eine Vielzahl an (Weiter-)Bildungsmöglichkeiten. Welches Angebot für dich das richtige für dich ist, kannst du hier herausfinden: www.voegb.at
Weil du auch jetzt schon über die Pension topinformiert sein solltest
Altersvorsorge ist für Frauen ein wichtiges Thema. Vor allem da Frauen in Österreich nur halb so viel Pension bekommen wie Männer – im Schnitt 40,5 Prozent weniger. Darum ist es wichtig, sich frühzeitig zu informieren: Welche Ansprüche habe ich im Fall von Arbeitslosigkeit? Was passiert, wenn ich erkranke? In zahlreichen, kostenlosen Informationsbroschüren informieren ÖGB und Gewerkschaften ihre Mitglieder laufend über aktuelle Sachthemen und bieten praktische Tipps für den Arbeitsalltag. Solltest du konkrete Fragen haben, kannst du dich auch von den Expertinnen und Experten des ÖGB individuell und kompetent beraten lassen. Außerdem verhandeln Gewerkschaften jeden Jahr Kollektivverträge, die für bessere Arbeitsbedingungen und ein höheres Gehalt sorgen – und somit auch die Verringerung der Pensions- und Lohnlücke. Je mehr Mitglieder Gewerkschaften haben, desto stärker sind und desto mehr können sie bei den Verhandlungen herausholen.
Pensionsberatung
In den letzten Jahren gab es viele Änderungen im Pensionsrecht. Die Menschen haben längst den Überblick verloren und viele machen sich Sorgen, dass sie später keine ausreichende Pension bekommen. Der ÖGB bietet daher in allen Bundesländern regelmäßig Beratungen und beantwortet Fragen rund um Pensionsantritt, Pensionshöhe und die notwendigen Voraussetzungen.
Mehr dazu: https://www.oegb.at/vorteile-und-leistungen#beratungen
Weil du von vielen Preisvorteilen profitierst
Gerade in Zeiten der Teuerung ist jeder Cent wichtig und deine Mitgliedschaft hilft dir bares Geld zu sparen. Der Mitgliedsbeitrag beträgt 1 Prozent des Bruttoeinkommens – Ausnahmen gibt es jedoch zum Beispiel bei Arbeitslosigkeit und Karenz. Als ÖGB-Mitglied profitierst du dafür aber von zahlreichen Vorteilen, bei denen du viel Geld sparen kannst. Ein Blick auf die Preisvorteil-Plattform des ÖGB lohnt sich auf jeden Fall:
Weil man gemeinsam viel mehr erreicht
Ja, es stimmt - die Mehrheit der Gewerkschaftsmitglieder sind Männer und dementsprechend konzentrierten sich die Themen und Verhandlungen lange Zeit vor allem auf deren Interessen. Das hat sich inzwischen zwar geändert, aber dennoch ist es wichtig, sich gemeinsam für die eigenen Rechte und Wünsche einzusetzen. Gerade auch jetzt, wo immer wieder Stimmen laut werden, dass Frauen lieber in der Küche und hinter dem Herd bleiben sollten. Das Eintreten für die eigenen Interessen ist zudem auch eine Möglichkeit, sich zu vernetzen und auf die Belange von Frauen aufmerksam zu machen. Gerade frauenpolitische Themen bekommen durch die Beteiligung von Frauen mehr Gewicht – was letztlich zu mehr Gleichstellung führt.