Lehre und Ausbildung
Bildungssystem upgraden
Gewerkschaftsjugend kämpft für eine gerechte und zeitgemäße Bildung. Jetzt Petition unterschreiben!
Das Bildungssystem ist nicht nur veraltet, es ist kaputt. Während sich Telefone oder Autos in den letzten 100 Jahren radikal verändert und weiterentwickelt haben, sitzen SchülerInnen noch immer in den gleichen Klassenzimmern wie 1950. Sie müssen brav in Reihen stillsitzen, werden für Fließbandarbeit ausgebildet und kämpfen unter Leistungsdruck um die besten Schulnoten. Auch viele Schulgebäude sind in die Jahre gekommen: Fehlende Infrastruktur, veraltete Technologie und herunterfallender Verputz machen modernes Lehren und Lernen unmöglich.
SchülerInnen werden alle zu den gleichen Robotern ausgebildet, anstatt die Talente und Stärken jedes und jeder einzelnen zu fördern. Junge Menschen werden nicht auf die Zukunft vorbereitet, sondern in einem veralteten System in oftmals heruntergekommen Schulgebäuden mit Bildungs-Einheitsbrei gefüttert. Das Bildungssystem ist kaputt – wir müssen es endlich reformieren und ins 21. Jahrhundert katapultieren.
Die duale Ausbildung in Österreich wird international geschätzt und als Erfolgsprojekt verkauft. Wem die Fachkräfte von morgen also mehr wert sind als ein Lippenbekenntnis, der investiert jetzt in eine moderne, digitalisierte Ausbildung, weg von alter Schulorganisation hin zu zeitgemäßen Lehrplänen und modernen Berufsschulen, die Jugendliche zu kreativen, innovativen und unabhängigen Erwachsenen ausbildet – die in ihren Stärken unterstützt und ihren Talenten gefördert werden.
Die Österreichische Gewerkschaftsjugend setzt sich für eine Veränderung ein. Bildungssystem upgraden – jetzt!
Wir fordern:
1. Modernisierung der Bildungsinhalte:
- Das Bildungssystem muss zeitgemäße Inhalte integrieren, darunter Maßnahmen zur Förderung der psychischen Gesundheit (z. B. Mental Health Day), Medienkompetenz sowie eine fundierte politische Bildung mit Schwerpunkt auf soziale und arbeitsrechtliche Grundlagen, Finanzbildung sowie Umweltschutz und Nachhaltigkeit.
2. Berufsschulen upgraden:
- Eine umfassende Modernisierung der Berufsschulen ist dringend notwendig, die die Einführung von Digitalisierung, den Ausbau der Infrastruktur und moderne Lehrmethoden beinhaltet. Hierfür sollen 200 Millionen Euro investiert werden, um digitale Endgeräte, WLAN-Ausstattung und Weiterbildungen für Berufsschullehrer:innen zu gewährleisten.
- Die Reduzierung der wöchentlichen und täglichen Unterrichtsstunden. Unsere Zielsetzung ist eine Anpassung der Berufsschulstunden auf maximal sieben Stunden pro Tag. Die übrigen zwei Stunden sollen für individuelle Interessen, unverbindliche Übungen und gezielte Förderung genutzt werden können. Best-Practice-Beispiele hierfür sind die Kärntner Bürgerinitiative von 2014 und die Berufsschule Embelgasse in Wien.
3. Revolution der Lehrabschlussprüfung (LAP):
- Anstelle einer umfassenden Abschlussprüfung fordern wir verpflichtende Kompetenzchecks während der Lehrzeit.
- LAPs sollen öffentlich abgehalten werden, um Transparenz zu gewährleisten.
- Wir setzen uns für die Ausstattung von Prüfungsorten mit digitalen Geräten ein und schaffen Anfechtungsmöglichkeiten bei negativen Bewertungen.
- Außerdem sollte die Prüfungsumgebung sowie die zur Anwendung kommenden Geräte und Anlagen für den Lehrling vertraut sein, um Prüfungsängste zu mindern und den Prüfungserfolg zu erhöhen.
4. Mehr Perspektiven in der Lehre:
- Wir verlangen einen Rechtsanspruch zur Absolvierung der Lehre mit Matura in der Arbeitszeit.
- Wir fordern eine erleichterte Zulassung für ein facheinschlägiges Studium nach Lehrabschluss und ein flächendeckendes Angebot von Universitäten für Vorbereitungskurse auf das Studium.
- Die kostenlose Meisterprüfung soll die berufliche Höherqualifizierung erleichtern.