Lehrlingsausbildung
Nach 11 Monaten hat das Ministerium immer noch keinen Plan
Es gibt es noch immer keinen konkreten Plan für die Ausbildung von Lehrlingen. Was macht die Task Force für Jugendbeschäftigung eigentlich?
Die Arbeitslosigkeit in Österreich ist auf Rekordniveau, mehr als 72.000 unter 25 sind arbeitslos, die Lehrlingszahlen gehen zurück und die Lehrstellenlücke ist auf 2.671 angewachsen. „Das ist schlimm genug“, sagt Susanne Hofer, Vorsitzende der Österreichischen Gewerkschaftsjugend: „Trotzdem müssen die Lehrlinge, die einen Lehrplatz haben, auch während Krise und Lockdown ordentlich ausgebildet werden.“ Außerdem dürfe die Schaffung neuer Lehrstellen nicht auf die lange Bank geschoben werden.
Lehrlinge haben ein Recht auf Ausbildung und müssen auch in der Krise und während des Lockdowns ausgebildet werden.
Lehrlinge haben Recht auf Ausbildung
Die Bundesregierung hat zwar eine Task Force für Jugendbeschäftigung eingerichtet, was diese macht, „ist aber unklar“, sagt die Jugendvorsitzende. „Seit mittlerweile 11 Monaten warten wir auf einen Plan der Regierung, der eine qualitativ hochwertige Lehrausbildung garantiert und Lehrstellen schafft“. Denn die Wirtschaft schreie nach Fachkräften und die Lehrlinge haben ein Recht auf eine gute Ausbildung. Hofer kritisiert: „Da reicht es nicht, eine Task Force zu gründen, die nichts macht, außer ein bisschen Kosmetik zu betreiben. Es braucht einen klaren Plan für alle Lehrlinge in diesem Land.“
Es reicht nicht, eine Task Force zu gründen, die nichts macht, außer ein bisschen Kosmetik zu betreiben. Es braucht einen klaren Plan für alle Lehrlinge in diesem Land.
Drei Monate ohne sichere Ausbildung
Aktuell ist es möglich, dass Lehrlinge aufgrund des Lockdowns seit mehr als drei Monaten nicht ausgebildet werden müssen. Distance Learning funktioniert für praktischen Unterricht per se nicht. Hofer fordert, dass Lehrlinge so schnell wie möglich wieder zurück in die Betriebe und die Berufsschulen müssen, um eine gute Ausbildung und vor allem einen guten Abschluss für jene im letzten Lehrjahr zu garantieren. „Denn sie füllen dort ihren Werkzeugkoffer, der sie ermächtig auch noch in 20 Jahren davon zu profitieren. Da können keine drei Schraubenzieher fehlen, weil es das Bildungsministerium nicht schafft, in 11 Monaten einen Plan auf die Beine zu stellen.“
Lehrlinge sind keine SchülerInnen zweiter Klasse
Ob es um die Ausstattung mit Laptops oder Tablets für das Distance Learning gehe oder um fehlende Test Kits für die Berufsschulen: „Lehrlinge sind keine SchülerInnen zweiter Klasse und haben sich einen Bildungsminister verdient, der sich ihrer genauso ernsthaft annimmt, wie allen anderen SchülerInnen in Österreich auch“, so Hofer abschließend. Es gibt es noch immer keinen konkreten Plan für die Ausbildung von Lehrlingen. Was macht die Task Force für Jugendbeschäftigung eigentlich?