Karenz ist leider nach wie vor in erster Linie Frauensache. Nur jeder fünfte Vater geht derzeit in Österreich in Karenz und bezieht Kinderbetreuungsgeld – Tendenz nur langsam steigend. Diejenigen Männer, die sich dafür entscheiden, bleiben meist nur kurz in Karenz – für zwei bis sechs Monate. Die Gründe, dass noch immer wenige Väter in Karenz gehen und die Kinderbetreuung meistens an Frauen hängen bleibt, sind vielfältig: Fehlende Unterstützung in den Betrieben spielt dabei genauso eine wichtige Rolle wie unzureichende Kinderbetreuung – vor allem in ländlichen Regionen.
Grundsätzlich haben Väter den gleichen Anspruch auf Karenz, deshalb spricht man auch von Elternkarenzen. Grundsätzlich können Eltern dabei zwischen fünf unterschiedlichen Karenzmodellen wählen. Die Eltern können sich insgesamt im Verlauf der Karenz zwei Mal abwechseln, beim ersten Tausch kann es einen Monat Überschneidung geben. Das heißt: Mutter und Vater können gleichzeitig in dieser Zeit zuhause bleiben. Mit einer Väterkarenz können Männer ihren Frauen nach der Babypause indirekt zu einem leichteren Wiedereinstieg in den Beruf verhelfen. Wichtig dabei ist allerdings, dass die Väterkarenz mindestens drei bis sechs Monate dauert.