Weniger arbeiten, mehr vom Leben
Pilotprojekt in Wien: Kürzere Arbeitswochen bei gleichem Gehalt
Betriebsrat und Gewerkschaft GPA liefern tatkräftige Unterstützung bei Vier-Tage-Woche in IT-Unternehmen
Seit 9. Jänner 2023 gehen beim IT-Dienstleister T-Systems in Wien die Arbeitsuhren anders! Weniger Stress und mehr Erholung stehen ab sofort auf dem Programm.
Das Unternehmen stellte 46 MitarbeiterInnen auf eine 4-Tage-Woche mit 36 Stunden um. Am bisherigen Gehalt ändert sich nichts. Das Projekt soll vorerst für drei Monate getestet werden.
Positive Veränderung durch Betriebsrat
Die Idee zur Arbeitszeitverkürzung hatte der stellvertretende Vorsitzende des Betriebsrats, Andreas Haunold. Nach anfänglicher Skepsis war auch das Management an Bord, berichtet die Gewerkschaft GPA in diesem Online-Artikel.
Schützenhilfe hat es auch von der Gewerkschaft gegeben, sagt Erika Schmidt, GPA-Wien Regionalsekretärin für den 3. Bezirk: „Die Vier-Tage-Woche kann ein Erfolgsmodell sein – wenn man den Mut hat, es auszuprobieren.“
Mehr Erholung, attraktivere Jobs
Die Ziele des Projekts sind klar: Bessere Work-Life-Balance für Belegschaft, weniger Fluktuation und gesteigerte Attraktivität für jobsuchende Fachkräfte.
Betriebsrats-Vorsitzende Martina Neunteufl ist „fest davon überzeugt, dass der zusätzliche arbeitsfreie Tag tatsächlich ein Mehr an Erholung bringt: In dieser Zeit können die KollegInnen private Dinge erledigen und haben dann noch zwei volle Tage zur Regeneration übrig. So bleiben sie fitter für die verbleibenden vier Arbeitstage.“
Die Beschäftigten werden im Rahmen des Pilotversuchs nicht allein gelassen. Die Projektleitung steht mit Rat und Tat zur Seite, wie der Arbeitsalltag effizienter gestaltet werden kann. Betriebsrätin Neunteufl: „Ich bin davon überzeugt, dass es funktionieren kann, schließlich hat die Reduktion einer Sechs-Tage Woche auf fünf Arbeitstage vor einigen Jahren auch reibungslos geklappt.“
Firmen profitieren von kürzeren Arbeitswochen
Überzeugt vom Projekt ist auch GPA-Regionalsekretärin Schmidt: „Ich denke, dass viele KollegInnen weniger gestresst sein werden, weil sie mehr Freizeit für Hobbies und die Familie haben.“
Erfahrungen anderer Betriebe hätten gezeigt, dass „die Produktivität gleichbleibt oder sogar noch steigt: Die Leute sind motivierter und haben mehr Energie für die Arbeit.“
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