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Reden und miteinander kommunizieren - einer der Schlüssel im Kampf gegen Rassismus privat

Gemeinsam statt gegeneinander

Niemand wird als Rassist:in geboren

Die Geschichte von Klaus L. beweist: Hass wird gelernt und kann durch Worte gebrochen werden

Gerade in Zeiten politischer, religiöser und wirtschaftlicher Krisen haben dumpfer Rassismus und Rechtspopulismus Hochkonjunktur. Menschen werden abgelehnt, gemein und unfreundlich behandelt, nur, weil sie anders aussehen oder aus einer anderen Kultur kommen. 

Es spielt dabei keine Rolle, was sie tun oder sagen. Rassist:innen interessieren sich nicht für ihre Meinung oder ihre Hobbys. Ob sie nett sind oder Humor haben, zählt alles nicht.

Auch in der Arbeitswelt macht Rassismus leider nicht halt. Rassismus am Arbeitsplatz hat viele Facetten und Abstufungen: vom dummen Spruch unter Kollegen und Kolleginnen über aktive Ausgrenzung im Arbeitsalltag bis hin zu Beleidigungen und im schlimmsten Fall gar körperlichen Übergriffen.

Rassismus als täglicher Begleiter 

Verbote gegen Rassismus sind wichtig, viel effektiver, um einen Sinneswandel zu bewirken, sind oft jedoch Worte bzw. Gespräche. Das zeigt auch die Geschichte von Klaus L.

Im oegb.at-Interview erzählt er, dass er sein ganzes Arbeitsleben lang in ein und derselben Firma gewesen ist: “Ich hab dort meine Lehre absolviert und bin dann dortgeblieben. Ich kenne auch nichts anderes. Wenn ich jetzt zurückblicke, muss ich ganz offen sagen, dass ich jahrzehntelang ausländerfeindlich war“. 

Vor allem seine Kollegen aus der Türkei haben das zu spüren bekommen. Seine Ablehnung hat Klaus auch nie versteckt - im Gegenteil. „Aber ich habe mich geändert“, sagt er heute.

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Streiktage veränderten alles

Der Auslöser war 2018. Damals waren seine Kolleginnen und Kollegen und er Teil eines österreichweiten Streiks.

Es waren spezielle Tage, erinnert sich Klaus: „Unser gemeinsamer Einsatz hat uns alle verbunden. Recht schnell war klar, dass der Zusammenhalt unter den Kollegen und Kolleginnen an erster Stelle steht. Da habe ich das erste Mal so richtige Solidarität gespürt. Und auch zum ersten Mal mit meinen „nicht-österreichischen Kollegen" geredet.“

Alle sitzen im gleichen Boot

Sie sind alle zusammengesessen und haben sich über die Arbeitgeber ausgelassen. „Das war der Moment, an dem ich erkannt habe, dass meine türkischen und die anderen Kollegen teilweise genau die gleichen Probleme haben wie ich - also beruflich und privat. Und dass wir eigentlich genau das Gleiche wollen: ehrliche Anerkennung für das, was wir leisten“.

Vorurteile brechen auf

Weil sich die Streiks damals doch eine Zeit lang gezogen haben, hat Klaus immer öfter mit ihnen geredet: „Und auch privat habe ich ganz bewusst versucht, nicht mehr mit Vorurteilen auf andere Menschen zuzugehen. Heute kann ich über das, was ich früher geglaubt und getan habe, fast schon lachen. Aber eigentlich ist es gar nicht witzig. Deshalb möchte ich allen Leuten sagen: Egal woher jemand kommt, redet mit den Leuten, denn beim Reden kommen die Leute zusammen!

Bewusst und aktiv gegen Rassismus entscheiden

Das Beispiel von Klaus zeigt eindeutig: Rassismus ist keine Charaktereigenschaft, sondern eine Ideologie. Man kann und muss sich aktiv dagegen entscheiden. Immer. 

Der Kampf gegen Extremismus und Rassismus verlangt Zivilcourage, ein entschiedenes Auftreten dagegen und eine konsequente und frühzeitige Auseinandersetzung mit dem Thema.

Gewerkschaften und Betriebsräte spielen hier eine entscheidende Rolle und bilden einen wichtigen Gegenpol zu Ausgrenzungen. Sie stehen für eine soziale, demokratische Grundhaltung und Mitbestimmung auf allen Ebenen.

Diskriminierung und Rassismus haben in der Arbeitswelt keinen Platz - alle Arbeitnehmer:innen, auch Menschen mit Behinderung, müssen die gleichen Chancen und Rechte haben.

Gewerkschaften bieten Hilfe - falls du von Rassismus und Diskriminierung betroffen bist, melde dich!

 

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