Frauen erhalten im Jahr 2020 immer noch rund 42 Prozent weniger Pension als Männer. Die Gründe für die Pensionsschere sind vielfältig. Grundsätzlich wird die Höhe der Pension von der Dauer des Erwerbslebens und dem Einkommen bestimmt. Nachdem Frauen aufgrund von Betreuungspflichten öfter Erwerbsunterbrechungen haben und allgemein weniger verdienen als Männer, wirkt sich das in der Folge massiv auf ihre Pensionshöhe aus.
Die Durchschnittspension von Frauen ist nur geringfügig höher als die Armutsgrenze in Österreich, die aktuell bei 1.060 Euro im Monat liegt. Es ist daher sehr schwierig, mit dieser Pension sein Leben zu bestreiten. Auf Reisen gehen und ausreichend Geld für Hobbies zu haben, bleibt für viele Frauen im Alter leider oft ein Traum. Das Pensionseinkommen reicht oft kaum aus, um einen Monat lang über die Runden zu kommen, unerwartete Rechnungen zu begleichen oder die Wohnung im Winter angemessen warm halten zu können.
Dadurch sind viele Frauen finanziell abhängig von ihrem Partner. Den meisten Frauen sind diese Ungerechtigkeiten bewusst, es gibt aber zu wenig Transparenz und Wissen, wie hier gegengesteuert werden kann. Die ÖGB-Frauen fordern eine bessere und längere Anrechnung der Kindererziehungszeiten auf die Pensionshöhe und einen Rechtsanspruch auf einen Gratis-Betreuungsplatz für jedes Kind ab dem 1. Lebensjahr, um hier gegenzusteuern (siehe Forderungspapier "Vereinbarkeit Familie und Beruf").