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Zukunft braucht Pflege

Mehr als 530.000 Menschen sind arbeitslos und mehr als 460.000 in Kurzarbeit. Im besten Fall wird es Monate dauern, bis viele wieder einen Job finden können. Die Zeit ist längst reif für eine echte Joboffensive – und zwar vor allem im Bereich der Gesundheits- und Pflegeberufe, in dem nicht nur die Anforderungen, sondern auch der Personalbedarf stetig steigen. Der Gesamtbedarf liegt bei 76.000 Personen bis zum Jahr 2030. Die Errichtung einer bundesweiten Pflegestiftung wäre in diesem Zusammenhang ein richtiger Schritt. 

Arbeitsmarkt: Wandel und Krise

Der Arbeitsmarkt verändert sich aufgrund des digitalen Forstschritts und des zunehmenden Umweltbewusstseins generell. Zusätzlich sind durch die Corona-Pandemie hunderttausende arbeitslos oder in Kurzarbeit. Gleichzeitig bietet sich die Chance, mit Fokus auf Digitalisierung, Umwelt und vor allem Pflege tausende neue Jobs zu schaffen und so vielen Arbeitslosen eine neue Perspektive zu ermöglichen.

Bis 2030 benötigen wir zusätzlich rund 76.000 Pflegekräfte.

Sylvia Ledwinka, ÖGB-Arbeitsmarktexpertin
Rund 76.000 neue Pflegekräfte werden bis 2030 gebraucht

Das Wichtigste ist jetzt, neue Arbeitsplätze zu schaffen – so können wir den Menschen am besten helfen.

Wolfgang Katzian, ÖGB-Präsident

Arbeitsstiftungen

Arbeitsstiftungen sind ein arbeitsmarktpolitisches Instrument und bieten Arbeitslosen oder von Arbeitslosigkeit betroffenen Personen die Chance sich beruflich neu zu orientieren oder höher zu qualifizieren – mit dem Ziel sie wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren. StiftungsteilnehmerInnen erhalten mindestens Arbeitslosengeld oder Notstandshilfein der Höhe ihrer bisherigen Leistung, und sind damit finanziell abgesichert. Mit einer bundesweiten Pflegestiftung könnten tausende Menschen für den Pflegebereich, finanziell abgesichert, ausgebildet werden –  das fordert der ÖGB.

Zukunftsberuf Pflege

Schon vor dem Ausbruch der Jahrhundertpandemie war der Pflegebereich nur unzureichend besetzt. Einerseits gingen laufend mehr und mehr Pflegekräfte in Pension und andererseit blieben immer weniger Menschen im Pflegeberuf. Die Arbeitsbedingungen sind schwer und die Bezahlung relativ schlecht. Beides muss verbessert werden, denn der Pflegeberuf ist einer der Zukunftsberufe.

Damit unser Gesundheitssystem auch in Zukunft fit bleibt, hat die „Offensive Gesundheit“ ein Sechs-Punkte-Forderungsprogramm auf den Tisch gelegt.