Faire Arbeit im digitalen Zeitalter!
Eine internationale Zusammenarbeit von Gewerkschaften und Sozialpartnern im Donauraum
Einleitung
Die digitale Transformation zählt zu den bedeutsamsten Entwicklungen des 21. Jahrhunderts. Während Wirtschaftstreibende aller Branchen in eine Modernisierung von Arbeitsprozessen investieren, geraten ArbeitnehmerInnen zunehmend unter Druck, und werden mit einem Mangel an niederschwelligen Umschulung- oder Weiterbildungsangeboten konfrontiert. Aufgrund dessen setzt das internationale Referat des österreichischen Gewerkschaftsbundes auf länderübergreifende Solidarität und stellt in Form einer Projektzusammenarbeit die Weichen für die notwendige Miteinbeziehung der arbeitenden Menschen
Ausgangslage
Die Digitalisierung beeinflusst fortschreitend unsere sozialen Lebensumstände und wirtschaftlichen Arbeitsbedingungen, wobei die Auswirkungen so vielfältig sind wie die Berufe selbst: So gibt es Manche, welche durch neue, flexible Arbeitsformen profitieren und sich so ihren Lebensunterhalt nachhaltig sichern können. Andere wiederum erleben durch neue technische Möglichkeiten die daraus folgende Rationalisierung als Belastung. Auch die steigende Anzahl von Diskriminierungsvorfällen durch Algorithmen erweist sich als moderne Problemstellung, die es zu bewältigen gilt. Soziale Absicherung wird zunehmend verwehrt, in einigen Ländern werden Beitragssenkungen vollzogen, in Folge dessen geraten ArbeitnehmerInnen unter Druck. Deshalb widmet sich das Projekt DiDaNet dem Thema Digitalisierung im Zusammenhang mit den aus der Entwicklung resultierenden Herausforderungen und Chancen am Arbeitsmarkt. Vor allem in den Projektpartnerländern, der Republik Moldau, Serbien, Slowenien und den westlichen Regionen der Ukraine, Transkarpatien, Chernivtsi Oblast und Iwano-Frankiwsk, sieht man sich zunehmend mit den Folgen von der Fachkräfteabwanderung („Brain drain“) konfrontiert. In Folge dieser Entwicklungen entsteht das sogenannte „digitale Prekariat“. Eine wachsende Gruppe von Betroffenen arbeitet auf Online-Plattformen. Diese wiederum meiden ungewollt klassischen Arbeitsverträge durch verschiedene Formen der Scheinselbstständigkeit. Es ist die Aufgabe der Hauptakteure des Arbeitsmarkts, die individuellen Ansprüche von Benachteiligten zu evaluieren, sowie die flächendeckende Durchsetzung zweier elementaren gesellschaftlichen Säulen: Gerechte Lebens- und Arbeitsbedingungen für alle Menschen in der Region.
Zielsetzung
Um weitläufig Ergebnisse zu erzielen sollen einerseits durch Kooperation der Sozialpartner Strategien entwickelt werden, um prekären Arbeitsbedingungen entgegenzuwirken, aber auch um Fachkräfteabwanderung zu reduzieren. Außerdem soll durch die Errichtung eines Netzwerks für PlattformarbeiterInnen und DigitalisierungsexpertInnen der Austausch für zurzeit noch unorganisierten/r ArbeiterInnen ermöglicht werden. Aufgrund nationaler Gegebenheiten sowie uneinheitlich Digitalisierungsgrade, wird der Know-How Transfer in den Vordergrund gestellt. So soll Serbien und Österreich zum einem die bereits gemachten Erfahrungen aus dem Projekt „Danube@work“ weiterreichen, so wie die Möglichkeit bekommen deren Erfahrung und das bereits erlangte Wissen zu implementieren, um dann die Ergebnisse gemeinsam mit den anderen Projektpartnerländern weiterzuentwickeln. Vor allem soll durch den Austausch, der Expertise und der Kooperation mit Handlungsträgern möglichst viele Betroffene von digitaler prekärer Arbeit erreicht werden.
Schwerpunkt
- Ausrichtung nationaler und internationaler Konferenzen in Moldau, Österreich, Serbien, Slowenien und Ukraine
- Seminarangebote zum Thema Digitalisierung, um Handlungsbedarf im Sinne der Arbeitnehmerinteressen aufzuzeigen
- Laufender Austausch der Projektpartner über gegenwärtige Entwicklungen
Plattformarbeit
- Errichtung eines Netzwerks für Plattformarbeiter/Innen in Unterstützung von Digitalisierungsexperten/Innen
- Etablierung einer Netzwerk-Community für Plattformarbeiter/Innen
- Abhalten von einem durchgeführten „Digi Day“ in den Projektpartnerländern
- Planung von Seminaren für österreichische Betriebsräte
Projektgebiete:
Österreich, Moldau, Serbien, Slowenien, Ukraine (Transkarpatien, Chernivtsi Oblast und Iwano-Frankiwsk)
Projektdauer:
01/01/2020 – 30/06/2021
Dieses Projekt wird durch die freundliche Unterstützung des Bundesministeriums für Arbeit durchgeführt.